Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Schumachers Erben, Teil 3: Timo Glock
Timo Glock war bereits in der Formel 1, doch es waren einige Umwege nötig, bis er wieder bei der Königsklasse anklopfen durfte
(Motorsport-Total.com/sid) - Sie sind jung, sie sind schnell, und sie haben alle ein großes Ziel: den Sprung in die Formel 1, um dort irgendwann in die Fußstapfen von Michael Schumacher zu treten. Talentierte Nachwuchspiloten wie Sebastian Vettel, Timo Glock oder Michael Ammermüller drängen in die Königsklasse. Wir stellen Ihnen in loser Folge "Schumachers Erben" vor.

© GP2
Timo Glock schnuppert Ende November wieder Formel-1-Luft
Die Liste der möglichen Erben von Rekordweltmeister Michael Schumacher ist lang, doch nur einer ist gegen den Champion in der Formel 1 schon Rennen gefahren. Der 24 Jahre alte Timo Glock startete 2004 bei Jordan in vier Grand Prix und holte gleich bei seiner Premiere in Montréal zwei WM-Punkte - was einst nicht mal Schumacher schaffte.#w1#
Das dürfte aber nicht der Grund dafür sein, dass es nicht der Kerpener war, der Timo Glock inspirierte, selbst Rennfahrer zu werden. "Mein Vater war auch schon motorsportbegeistert. Als ich 1996 anfing, wusste ich zwar, dass es Schumacher gab. Aber er war nicht mein Vorbild", erinnert sich der Hesse aus Wersau im Odenwald, der es über die Formel BMW und die Formel 3 zum Jordan-Testfahrer 2004 brachte.

© xpb.cc
Die zweite Hälfte der GP2-Saison verlief für Glock sehr gut Zoom
Jetzt will Glock zurück in die Königsklasse - und bringt beste Referenzen mit. 2005 stählte er sich in der US-ChampCar-Serie und holte dort den Titel des besten "Rookies", in diesem Jahr zeigte er nach Startschwierigkeiten eine beeindruckende zweite Saisonhälfte in der GP2-Serie. "Ich bin für alles offen, was mit der Formel 1 zu tun hat", sagte Glock dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid).
Wie schon nach seiner Rückkehr aus den USA zu Saisonbeginn, als er sich bewusst für die im "Schaufenster" der Formel 1 fahrende GP2-Serie entschied, sucht Glock nach einer Möglichkeit, in einem guten Team mit Perspektive in die Königsklasse zurückzukehren. Das könnte das BMW Sauber F1 Team sein, das Glock für den 30. November und 8. Dezember zu zwei Testtagen einlud. Dort will er sich für einen Testfahrervertrag empfehlen.
Glock, der im Nebenjob in der 'Speed Acadamy' der 'Deutschen Post' Talente ausbildet, lässt am liebsten Leistung sprechen. Wie seit Jahresmitte in der GP2 - nach dem Teamwechsel von BCN zu iSport. Danach lief es fast perfekt. Bis zu einem verletzungsbedingten Aus beim Saisonfinale in Monza hatte der Odenwälder die meisten Punkte in dieser Phase geholt - noch vor Meister Lewis Hamilton, der auf dem Sprung zu McLaren-Mercedes steht, und dem in der Endabrechnung zweitplatzierten künftigen Renault-Testfahrer Nelson Piquet jun.

© GP2
Timo Glock will sich auch weiterhin der Nachwuchsförderung widmen Zoom
"Mit der Saison muss ich im Endeffekt sehr zufrieden sein. Wie es noch am Anfang des Jahres aussah, das war eine Katastrophe. Aber das hat sich dann ja doch zum Guten gewendet", meinte Glock, der noch zwei Rennen gewann - unter anderem beim Heimspiel in Hockenheim: "Wenn ich von Anfang an bei iSport gefahren wäre, dann hätte ich auch ein Wörtchen in der Meisterschaft mitreden können."
Am Ende reichte es noch für Platz vier, den Sprung auf Platz drei verhinderte eine Kapselverletzung an der rechten Hand, die Glock bei einem unverschuldeten Unfall im vorletzten Saisonlauf in Monza erlitt. Seine rechte Hand wurde danach mit einem Gips ruhig gestellt.
Jetzt ist Glock wieder fit für Testfahrten bei möglichen neuen Arbeitgebern, am Dienstag saß er erstmals seit seiner Verletzung in Jerez in einem GP2-Auto des Trident-Teams. Mit seinem bisherigen Team iSport steht er auf jeden Fall weiter in Kontakt, dort auch im nächsten Jahr noch GP2 zu fahren. Ein zusätzlicher Job als Formel-1-Tester wäre für Glock "eine optimale Lösung".
Da könnte er sich auch weiter in der Nachwuchsförderung engagieren. "Die 'Speed Academy' ist eine Chance für junge Fahrer, die es bisher nicht gegeben hat. Ich bin von dem Konzept überzeugt, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer der Einstieg in den professionellen Motorsport ist", sagte Glock: "Ich wäre damals froh gewesen, wenn mir ein Hans-Jochim Stuck wertvolle Tipps gegeben hätten. Das Thema Motorsport ist heute so komplex, da reicht nicht mehr allein nur ein schneller rechter Gasfuß."

