• 17.10.2006 11:20

Schumacher soll Kerpener Ehrenbürger werden

Die Kerpener Bürgermeisterin will Michael Schumacher zum Ehrenbürger machen - WM-Party am Sonntag mit 750 Zuschauern

(Motorsport-Total.com/sid) - Egal, ob Michael Schumacher Weltmeister wird oder nicht - Kerpen steht Kopf und will dem berühmtesten Sohn der Stadt einen rauschenden Formel-1-Abschied bereiten. Der Ältestenrat denkt sogar über eine Satzungsänderung nach, um dem siebenfachen Weltmeister, der am Sonntag in São Paulo sein 250. und letztes Rennen fährt, eine ganz besondere Auszeichnung zuteil werden lassen.

Titel-Bild zur News: Michael und Ralf Schumacher

Michael Schumacher (links) mit Bruder Ralf auf der Kartbahn in Kerpen

Schumacher, der bereits eine eigene Straße in Kerpen hat, soll nun auch erster Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde werden. Das sagte Bürgermeisterin Marlies Sieburg dem 'sid': "Wir wollen sein Lebenswerk noch in irgendeiner Form würdigen, daher kann ich mir das sehr gut vorstellen. Ich würde das mit Sicherheit begrüßen", meinte das Stadtoberhaupt. Sieburg geht davon aus, dass der Vorschlag von den entsprechenden Gremien ebenfalls wohlwollend aufgenommen würde.#w1#

Michael-Schumacher-Tag im November

Ein Termin steht dagegen schon fest: Im November wird es einen ersten Michael-Schumacher-Tag in Kerpen geben. "Michael ist ja ein Kerpener Kind und hat unsere Stadt hervorragend vertreten", sagt Sieburg. Früher habe sie immer erzählt, sie wohne in der Nähe von Köln, inzwischen reiche aber Kerpen: "'Schumi' hat uns weltbekannt gemacht."

Natürlich drücke auch sie am Sonntagabend die Daumen, sagt die Bürgermeisterin. Aber noch wichtiger als der WM-Titel sei für sie, dass Schumacher das letzte Rennen seiner Karriere gesund beendet. Sieburg: "Es gibt noch ein Leben nach dem Motorsport. Jetzt kann sich Michael mehr um seine Frau und die beiden Kinder kümmern, er hat ja immer betont, wie wichtig die Familie für ihn ist."

Ein Denkmal wird Schumacher in Kerpen aber nicht gesetzt, eine derartige Ehrung hatte der 37-Jährige vor geraumer Zeit kategorisch abgelehnt: "Ein Denkmal ist etwas für Verstorbene", ließ Schumacher damals über sein Management ausrichten. Geplant war ein Monument im Kreisel vor der Kartbahn, doch vor zwei Jahren wurde das Vorhaben endgültig zu den Akten gelegt.

Große WM-Party am Sonntag in der Jahnhalle

In der Jahnhalle in Kerpen geht am Sonntag noch einmal die Post ab: 750 Fans werden vor einer Großbildleinwand mitfiebern, die Daumen drücken und hoffen, dass ihr "Schumi" das Wunder schafft und die Kurve zum Titel kriegt. Für heiße Rhythmen auf der Abschiedsparty sorgt die Liveband 'Seven Season', das Bier wird in Strömen fließen, der Eintritt ist frei.

Zehn Punkte liegt der Ferrari-Star vor dem WM-Finale 2006 in Brasilien hinter Weltmeister Fernando Alonso zurück. Die Rechnung der Rotkäppchen ist einfach: Schumacher muss gewinnen und Alonso darf keinen Punkt holen, also bestenfalls Neunter werden - nur dann heißt es in ganz Kerpen wieder: "Schumidubidu"...