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Schumacher: Keine Probleme mit Rosberg

Michael Schumacher über sein Verhältnis zu Nico Rosberg und die Freude am Formel-1-Fahren, die auch nach 2006 nie ganz erloschen ist

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat im Verlauf seiner langen und erfolgreichen Karriere einige Teamkollegen hinterlassen, die im Nachhinein nicht gut auf ihn zu sprechen waren. Eddie Irvine und Rubens Barrichello haben sich zum Beispiel in Interviews nicht immer nur löblich über den siebenfachen Weltmeister geäußert und behauptet, sie seien von Ferrari als Nummer zwei behandelt worden.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Nico Rosberg

Michael Schumacher und Nico Rosberg fahren für das Mercedes-Werksteam

Nun steht Nico Rosberg vor der schwierigen Aufgabe, sich gegen Schumacher durchsetzen zu müssen. Wenn zwei Deutsche in einem deutschen Team gegeneinander antreten, könnte es durchaus zu Reibungspunkten kommen, aber bisher scheinen sich die beiden gut zu verstehen. Auch die Tatsache, dass Schumacher seinem Landsmann die Startnummer drei weggenommen hat, weil er selbst keine geraden Zahlen mag, soll Rosberg nicht weiter stören.#w1#

Gute Beziehung zu Rosberg

"Ich erwarte, dass wir ein gutes Verhältnis haben werden", wird Schumacher nun von 'formula1.com' zitiert. "Im Moment ist es sehr konstruktiv und ich rechne nicht damit, dass sich das ändern wird. Es ist zur Abwechslung ein schönes Gefühl, in meiner Muttersprache sprechen zu können. Außerdem sind wir momentan Nachbarn im Fahrerlager, denn unsere Motorhomes parken direkt nebeneinander!" Bekanntlich hat sich der 41-Jährige dafür das Wohnmobil seines Bruders Ralf ausgeliehen.

Was das Sportliche angeht, sah der neue Mercedes MGP W01 bei den Wintertestfahrten noch nicht nach einem WM-Überflieger aus, aber das Kräfteverhältnis einzuschätzen, ist zum jetzigen Zeitpunkt bestenfalls ein faktenbasiertes Raten. Schumacher selbst ist davon "überzeugt, dass wir ein Auto haben, mit dem wir um die Meisterschaft kämpfen können. Wo wir genau stehen, ist schwer zu sagen. Das gilt für mich umso mehr, weil ich die Daten des Vorjahresautos nicht kenne."


Fotos: Michael Schumacher, Testfahrten in Jerez


Körperlich geht es dem Wahlschweizer gut. Zwar war beim ersten Test in Valencia sein Leibarzt Johannes Peil aus Bad Nauheim anwesend, um die alten Verletzungen genau beobachten zu können, doch Schumacher fuhr teilweise mehr als 100 Runden am Tag und stellte dabei keinerlei nennenswerte Beschwerden fest. Umso größer ist die Freude daran, endlich wieder regelmäßig ein Formel-1-Auto fahren zu dürfen.

Freude am Fahren

"Wieder so ein Auto zu fahren, das war dieses tolle Gefühl, das ich von früher so gut kenne", so Schumacher, der Ende 2006 zurückgetreten war. "Das ist einfach mit nichts zu vergleichen! Ich liebe diese Sensation - das habe ich schon immer getan. Aber Ende 2006 waren meine Akkus einfach leer, also trat ich zurück. Ich hätte damals nicht weitermachen wollen. Jetzt sind meine Akkus wieder vollständig aufgeladen!"

"Ende 2006 waren meine Akkus einfach leer, also trat ich zurück. Ich hätte damals nicht weitermachen wollen." Michael Schumacher

Und er scheint sich mehr als früher darum zu kümmern, was die Öffentlichkeit von ihm denkt. Dabei hat er das nicht immer selbst in der Hand: "Wenn du so lange dabei bist wie ich, wird es immer Leute geben, die sich mehr für dich interessieren, und andere, die das weniger tun", sagt Schumacher. "Aber um so lange dabei bleiben zu können, musste ich mich manchmal ein wenig verschließen. Vielleicht wird das auch diesmal wieder notwendig sein..."