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Schumacher: 99 % haben sich nicht korrekt verhalten
Der Toyota-Pilot im Mediengespräch über die Fahrerbesprechung zum Thema Verhalten hinter dem Safety Car und warum ein Regen-Setup nicht so wichtig ist
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Hast du das Gefühl, dass du nach der Bekanntgabe befreiter bist?"
Ralf Schumacher: "Nein. Ich hatte für mich die Entscheidung ja schon vor längerer Zeit getroffen. Das einzige ist, dass jetzt weniger Fragen diesbezüglich gestellt werden - außer der einen jetzt. Ich habe kein Problem damit, ich fühle mich nicht viel anders als vorher."

© xpb.cc
Ralf Schumacher: Die Fahrer können sich gar nicht anders verhalten
Frage: "Wie war es gestern in der Fahrer-Besprechung?"
Schumacher: "Da gab es nicht viel zu besprechen. Es wurde noch einmal über die verschiedenen Ansichten der Fahrer gesprochen, wie es für sie war, weiter hinten und weiter vorn. Die Bedingungen, speziell die Sicht, waren ein Thema. Das war eigentlich schon alles. Es gab unterschiedliche Auffassungen und ich denke, dass daraus jeder etwas für das nächste Mal gelernt hat."#w1#
Frage: "Man hat ja gehört, dass Lewis Hamilton eine ordentliche Ohrfeige von euch bekommen hat..."
Schumacher: "Das stimmt nicht. Lewis wurde in der Öffentlichkeit wegen seines Verhaltens an den Pranger gestellt. Charlie (Whiting, Rennleiter; Anm. d. Red.) hat sich das angeschaut, viele haben sich ähnlich verhalten. Viele haben die Regeln gebrochen."
"Die Erklärung hierfür ist meiner Meinung nach relativ einfach, denn man muss unter diesen Bedingungen die Bremsen aufwärmen, ansonsten fährt man geradeaus, wenn es irgendwann mal losgeht."
"Das hat jeder so gemacht, beim Lewis war es am offensichtlichsten, weil er nun mal vorn lag. Charlie hat gesagt, dass 99 Prozent der Fahrer - also alle bis auf einen - da einen Fehler gemacht haben und er es aus diesem Grund in Zukunft etwas strenger ahnden wird. Aber das war auch schon alles."
Frage: "Reicht es nicht, wenn man auf den Geraden links bremst und rechts Gas gibt, um die Bremsen anzuwärmen?"
Schumacher: "Es sind keine Stahlbremsen, die verglasen ansonsten. Das geht mit Karbonbremsen nicht."
Frage: "Und jetzt soll es morgen wieder solche Bedingungen geben..."
Schumacher: "Und dann werden es die Fahrer wieder ähnlich machen, da haben sie leider Gottes gar keine andere Wahl. Es sei denn, wir gehen wieder auf Stahlbremsen, dann können wir diesen Vorschlag umsetzen. Das hat Alessandro Zanardi 1999 in seinem ersten Rennen auch versucht und hat es gleich beendet."
Frage: "Helfen solche Qualifyings bei der Fortsetzung deiner Karriere in der Formel 1?"
Schumacher: "Es ist nicht unbedingt hinderlich, aber es wird nichts an den Gesprächen ändern, die wir jetzt führen. Denn ansonsten hätten die Gespräche unter Umständen nur schwer stattfinden können, wenn es davon abhängt. Nein, das ist nicht so, aber es ist auf jeden Fall hilfreich."
Frage: "Würdest du sagen, dass das heute eine besonders gute Leistung war, oder dass es nur einmal so funktioniert hat, wie es immer funktionieren sollte?"
Schumacher: "Es hat einfach alles ordentlich funktioniert. Die Qualifyings in der jüngsten Vergangenheit hätten eigentlich alle ordentlich verlaufen können, aber es war immer hier und da etwas. Es verlief gestern schon gut, heute Morgen auch, von daher - einfach nur normal."
Frage: "Bist du wegen des Regens, der für morgen erwartet wird, Kompromisse beim Setup eingegangen?"
Schumacher: "Nein. Das macht in der Formel 1 auch keinen Sinn, weil sie von der Aerodynamik mehr abhängig ist als von der Mechanik. Die Autos sind mittlerweile so steif, dass sich fast nur noch der Reifen bewegt. Ob man da nun eine weichere Feder einbaut oder nicht, das würde einem im Regen sowieso keine zusätzliche Haftung verleihen."
Frage: "Kann es ein Problem für die Sicherheit werden, wenn es richtig regnet und die Leute mit einem Setup für trockene Bedingungen fahren?"
Schumacher: "Das war früher aufgrund der flachen Unterböden schlimmer. Da musste man die Autos höher schrauben, damit man nicht wegschwimmt. Durch die stufigen Unterböden ist das nicht mehr ganz so wichtig."
Frage: "Ist dies eine Strecke, die von ihrer Charakteristik her eurem Auto entgegenkommt?"
Schumacher: "Ich hatte damit gerechnet, dass wir hier vorn dabei sein werden, weil wir eigentlich auch in den vergangenen zwei Jahren für unsere Verhältnisse vorn dabei waren. Nach dem gestrigen Tag war ich etwas pessimistischer. Wir hatten jedoch etwas Neues am Auto, das wir über Nacht entfernten, da es nicht richtig funktioniert hat. Zudem haben wir über Nacht etwas verändert, was ganz gut geholfen hat."

