• 25.08.2013 09:50

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Schneckentempo schlägt Stillstand: Saubers kleine Brötchen

Durchhalteparolen: Teamchefin Kaltenborn ist bemüht, nach einem verkorksten Qualifying die wenigen positiven Aspekte zu betonen: "Stimmung ist besser"

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying von Spa-Francorchamps gab es am Samstag die mal wieder enttäuschende Plätze elf und 21 für Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez. Bei Sauber hätten die Verantwortlichen in einer Saison voller Pleiten allen Grund, ein Gesicht zu ziehen wie zwei Tage belgisches Regenwetter. "Ich glaube nicht, dass das Qualifying unser Leistungslevel richtig wiedergibt", tröstet sich Monisha Kaltenborn im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' damit, in den Ardennen unter Wert geschlagen worden zu sein.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg verpasste mal wieder den abschließenden Quali-Abschnitt Zoom

Es sind die kleinen Fortschritte, die der Teamchefin Anlass zum zaghaften Optimismus geben: "Wir haben schon zur Konkurrenz aufgeschlossen und können eher mithalten als noch vor einigen Rennen." Allerdings bewegen sich diese Verbesserungen auf einem Niveau, das angesichts der Sauber-Leistungen von 2012 beinahe lächerlich anmutet. Das weiß auch Kaltenborn und wiegt niemanden in Sicherheit: "Deshalb darf man bei einem solchen Ergebnis nicht zufrieden sein. Es war mehr drin." Sie hofft auf den Rennsonntag.

Doch nicht nur leistungstechnisch, auch in Sachen Tagesform war Sauber nicht unbedingt auf dem Zenit seiner Leistungsfähigkeit. "Wir waren zu konservativ und haben unsere Fahrer zu früh hereingeholt. Vielleicht hätten wir bei den Reifen noch etwas warten können", beklagt die Österreicherin, dass zu wenig gepokert wurde, und bedauert: "Später weiß man es besser." Immerhin einen Lichtblick gibt es im Lager der Truppe aus Hinwil, doch selbst daran lässt sich etwas aussetzen.

"Die Stimmung ist besser. Noch besser wäre sie, wenn wir mehr Zeit hätten." Die fehlt jedoch in einer Saison, in der der Entwicklungsrückstand der Schweizer geradezu biblisch anmutet. Gut, dass bald Geld aus Russland fließt und die Fragezeichen hinter dem Deal sich in Rauch auflösen: "Deshalb war es wichtig, dass Sergei (Sirotkin, neuer Einsatzfahrer und Investoren-Protegé, Anm. d. Red.) in Hinwil war. Wir bereiten Sotschi. Wir hoffen, auch bald etwas am Auto zeigen zu können. Schritt für Schritt wird es besser."