• 11.04.2011 08:46

  • von Stefan Ziegler

Sauber reist mit Zuversicht nach Schanghai

Die ersten Saisonpunkte sind eingefahren und die Stimmung im Team ist prima: Der Sauber-Rennstall will in China an den jüngsten Trend anknüpfen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Disqualifikation von Australien folgte nun endlich ein Erfolgserlebnis für das Sauber-Team: Kamui Kobayashi beendete den Grand Prix von Malaysia in den Punkterängen und beschwerte dem Rennstall von Teamchef Peter Sauber erstmals 2011 ein zählbares Ergebnis. An diese Leistung will die Mannschaft aus der Schweiz nach Möglichkeit schon in einer Woche in Schanghai anknüpfen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez und Sauber freuen sich auf den Rennevent in Schanghai

"Weil die Rennen in Malaysia und China direkt aufeinander folgen, werden wir nicht mit allzu vielen Neuerungen antreten, aber wir werden ein paar Dinge zum Probieren dabeihaben", sagt James Key, der Technische Direktor des Sauber-Rennstalls. "Für mich ist es etwas ganz Besonderes, jetzt nach China zu fliegen, weil ich dort im vergangenen Jahr mein erstes Rennen für das Team hatte."

"Dieses Jahr ist wie im Flug vergangenen", findet der Brite und merkt an: "Ich weiß gar nicht, wo die Zeit geblieben ist." Für das dritte Saisonrennen zeigt sich Key recht optimistisch: "Die Charakteristik dieser Strecke sollte unserem Auto liegen." Die lange Gegengerade, schwierige Kurven im mittleren Abschnitt und "speziell ineinander gewundene Kurven" bezeichnet Key als "interessante Stellen".


Fotos: Sauber, Großer Preis von Malaysia


"Für diese Passagen sind eine gute Bremsstabilität und eine gute Traktion wichtig, zumal bei hoher Querbeschleunigung", erklärt Key und fügt hinzu: "Ich bin gespannt, wie die Reifen und die Autos damit klarkommen, wobei dies natürlich auch stark vom Wetter abhängt." Nach den beiden ersten Grands Prix des Jahres meint der Technische Direktor, erste Tendenzen erkannt zu haben.

Kobayashi scheut den Straßenverkehr in Schanghai

"Der Vergleich zwischen den Rennen in Melbourne und Kuala Lumpur zeigt, dass sich die Reifen bei anderen Temperaturen und auf unterschiedlichen Streckenbelägen anders verhalten, als wir erwartet haben. Wir werden sehen, ob sich dieser Trend in China fortsetzt oder ob das kalkulierbarer wird. Natürlich wollen wir auch in Schanghai um Punkte kämpfen und eine gute Leistung abliefern."

"Ich finde den Kurs spannend und ich hatte dort auch gute Ergebnisse." Kamui Kobayashi

Mit dieser Zielvorgabe kann sich Kobayashi anfreunden. Der japanische Rennfahrer freut sich auf das Rennen in Schanghai: "Ich finde den Kurs spannend und ich hatte dort auch gute Ergebnisse - speziell in der GP2. Mein erstes Formel-1-Rennen dort im vergangenen Jahr lief allerdings alles andere als ideal - ich wurde kurz nach dem Start zum Unfallopfer", gibt Kobayashi rückblickend zu Protokoll.

"Ich hoffe, in diesem Jahr können wir in China sowohl im Qualifying als auch im Rennen gute Leistungen bieten. Dieses Land ist riesig und nicht allzu weit weg von Japan. Ich mag das Essen dort und genieße die Atmosphäre", gesteht der Japaner. "Ich finde es einfach interessant. Die Anlage der Rennstrecke ist extrem groß, aber es ist schade, dass sie so weit vom Stadtzentrum entfernt ist."¿pbvin|512|3571|inside|0|1pb¿

Perez in Schanghai: Erfahrung sammeln

"Im Straßenverkehr bin ich weniger gern unterwegs, den finde ich eher zum Fürchten", erläutert Kobayashi und übergibt das Wort an seinen Teamkollegen Sergio Perez, der das Rennen in Sepang nach der Kollision mit einem Trümmerteil vorzeitig beendet hatte. Der mexikanische Formel-1-Neuling teilt die Vorfreude auf den dritten Saisonevent und auf den imposanten Shanghai International Circuit.

"Besonders gut gefällt mir die lange Gerade, auf der man richtig schnell ist." Sergio Perez

"Die Strecke in Schanghai ist recht anspruchsvoll, vergleichbar mit dem Kurs in Sepang. Ich kenne die Rennstrecke in China von zwei Rennen: 2007 bin ich dort in der A1GP-Serie gefahren und 2009 mit der GP2-Asia. Besonders gut gefällt mir die lange Gerade, auf der man richtig schnell ist, mit der harten Bremszone am Ende", sagt Perez. Der 21-Jährige setzt sich selbst bescheidene Ziele.

"Ich hoffe, dass ich mich dort besser qualifizieren kann als zuletzt in Malaysia. Insgesamt geht es für mich aber weiter darum, zu lernen und an Erfahrung zu gewinnen", stellt Perez heraus und merkt abschließend an: "Ich habe mich beide Male sehr wohl gefühlt in Schanghai. Ich freue mich auf meinen dritten Besuch und kann es kaum abwarten, dort jetzt auch mit dem Formel-1-Rennwagen zu fahren."