Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Sauber pessimistisch: "Es kann ein bisschen dauern"
Peter Sauber weiß, dass der Saisonauftakt für sein Team schwierig werden könnte, glaubt aber dennoch an ein positives Jahr 2005
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Herr Sauber, vor dem Rollout des C24 war die Stimmung im Sauber-Team sehr gut. Wie sieht es jetzt aus, eine Woche vor dem Beginn der neuen Saison?"
Peter Sauber: "Die Situation wird von den einzelnen Mitarbeitern ganz unterschiedlich betrachtet. Einige sind euphorisch, während andere mit gemischten Gefühlen in die Saison gehen. Ich habe nichts gegen Euphorie, denn das bringt die Firma in Schwung. Man muss aber mit Vorhersagen immer sehr vorsichtig sein. Vor einem Jahr sind wir mit einem guten Auto dahergekommen, aber der Abstand zu Ferrari betrug 1,8 Sekunden - zu viel. Am Ende des Jahres lag der Unterschied nur noch bei einer halben Sekunde. Dadurch haben wir uns die Latte für diese Saison selbst ziemlich hoch gelegt. Mal schauen, ob wir dieses Ziel erreichen können. Im Moment sieht es nicht danach aus."

© xpb.cc
Pessimistisch, aber noch nicht ganz ohne Hoffnung für 2005: Peter Sauber
Frage: "Der C24 ist das erste Auto, das komplett im neuen Windkanal entstanden ist. Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen Mitglied in der Sauber-Familie?"
Sauber: "Ich bin nur dann zufrieden, wenn sich die Resultate mit meinen Erwartungen decken. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir da hinkommen werden. Es kann eben ein bisschen dauern."#w1#
Derzeit fehlt Sauber "ungefähr eine Sekunde" auf Renault
Frage: "Im Moment haben alle ein Auge auf die Testzeiten, mit denen Sauber-Petronas ja nicht gerade brilliert hat. Manchmal fehlten ein paar Sekunden. Wie ernst muss man diese Zeiten nehmen?"
Sauber: "Naja, ein paar Sekunden, das ist nicht nur eine Übertreibung, das ist fast schon eine unverschämte Übertreibung (lacht)! Wenn man die erste Runde als Maßstab nimmt, fehlt uns derzeit ungefähr eine Sekunde auf die Spitze. Nimmt man die durchschnittlichen Zeiten einer gesamten Renndistanz her, ist der Abstand etwas größer. Es ist aber sehr schwierig, das direkt zu vergleichen, denn man weiß nie genau, wie viel Benzin die Konkurrenz im Tank hat. Derzeit sieht es nach McLaren und Renault aus. Wenn man aber die Liste weiter runter geht, stößt man auch auf Toyota, denen ein paar Top-Zeiten gelungen sind, und da muss man sicherlich vorsichtig sein."
Frage: "Toyota ist einer eurer direkten Konkurrenten. Macht es Sie nervös, dass ihnen bei den Tests so gute Zeiten gelungen sind?"
Sauber: "Dazu bräuchte man einen direkten Vergleich, aber den hatten wir bisher noch nicht. Ohne direkten Vergleich kann ich dazu keinen Kommentar abgeben. Wir nehmen Toyota sehr ernst und haben großen Respekt vor ihrem Team. Sie gehen in ihr viertes Jahr. Wenn man weiß, wie viel Potenzial sie haben, muss man sie respektieren."
Abstand zwischen Massa und Villeneuve bleibt ein Rätsel
Frage: "Was eure Fahrer angeht, war Felipe Massa bisher fast immer schneller als Jacques Villeneuve. Wie erklären Sie sich das?"
Sauber: "Es ist wirklich nicht leicht, das zu verstehen, geschweige denn zu erklären. Manchmal war der Abstand größer als er sein sollte, wenn man den Speed unserer beiden Fahrer bedenkt. Jacques hat kürzlich gezeigt, dass er noch zu den Schnellsten gehört. Man muss ja nur die drei Rennen hernehmen, die er vergangene Saison für Renault bestritten hat: Obwohl er das Auto nicht kannte, war er von Anfang an nahe an Fernando Alonso dran, einem bekanntermaßen sehr schnellen Fahrer. Im letzten Qualifying in Suzuka war er sogar ein bisschen schneller."
Frage: "Wie verstehen sich Jacques und Felipe persönlich? Sind sie in der kurzen Zeit Freunde geworden?"
Sauber: "Ich glaube nicht. Ich glaube auch nicht, dass sie jemals Freunde werden, aber das ist ja auch nicht notwendig. Freundschaften in der Formel 1 sind ziemlich selten. Das ist nicht etwas, das wir konkret anstreben. Für das Team ist viel wichtiger, dass sie professionell zusammenarbeiten."
Frage: "Im Gegensatz zu Renault und McLaren-Mercedes haben wir von Ferrari noch keine Top-Zeiten gesehen. Erwarten Sie - wie so viele andere Experten - einen Umbruch an der Spitze?"
Sauber: "Ich glaube nicht. Am Ende werden wir Ferrari wieder ganz vorne sehen."

