Sauber: Leere Batterie stoppt Sutil am Freitag
Sauber wird den eigenen Ansprüchen im Training von Bahrain noch nicht gerecht: Es fehlt an Tempo - Giedo van der Garde darf Erfahrungen sammeln
(Motorsport-Total.com) - Sauber hat am Freitag in Manama wichtige Erkenntnisse gewonnen. Im ersten Training zum Großen Preis von Bahrain saß erstmals Test- und Ersatzfahrer Giedo van der Garde im Cockpit des Sauber C33. Obwohl das Auto für ihn völlig neu war, kam er sofort gut zurecht und lieferte auch wertvolle Information für die Abstimmung des Fahrzeugs. Im zweiten Training kam dann wieder Stammpilot Esteban Gutierrez zum Einsatz. Für Adrian Sutil endete das zweite Training wegen einer leeren Batterie vorzeitig.
© xpbimages.com
Giedo van der Garde absolvierte seine ersten 20 Runden im Sauber Zoom
"Das erste Freie Training war gut. Es ist eine Weile her, seit ich das letzte Mal im Auto saß. Mein letztes Rennen habe ich in Brasilien in der vergangenen Saison bestritten", berichtet van der Garde. "Am Anfang hatte ich ein wenig zu kämpfen, da das Auto im Vergleich zum Vorjahr doch sehr anders ist. Die Art und Weise, wie sich das Auto fährt, auch das Gefühl fürs Auto, die Sitzposition und das Lenkrad sind verschieden. Es gelang mir dennoch, mich von Runde zu Runde zu verbessern."
"Mit dem zweiten Reifensatz konnte ich mich nochmals steigern", freut sich der Niederländer, der nach 20 Runden am Mittag auf Platz 18 geführt wurde. "Obwohl ich das erste Mal mit dem Auto und auch mit dem neuen Motor gefahren bin, kann ich mit dem Training zufrieden sein. Ich freue mich und hoffe, wir können mit meinem Feedback einen Schritt nach vorne machen. Es war ein schönes Warmup für den Test nächste Woche, an dem ich einen kompletten Tag im Auto sitzen werde und viele Runden drehen kann. Im jetzigen Training beschränkte sich das auf 20 Runden. Ich hoffe, dass wir während des Testtags das Auto weiterentwickeln können."
"Generell ist die Balance des Autos so, wie wir sie haben wollen, und das ist ein gutes Zeichen", erklärt Gutierrez nach Rang 16 am Abend. "Hingegen müssen wir die Gangwechsel weiter optimieren. Mit vollem Tank fehlt es uns zudem nach wie vor an Geschwindigkeit auf den Geraden. In den Kurven liegt das Auto hingegen gut. Wir müssen weiterhin an der Feinabstimmung arbeiten und die Streckentemperaturen besser verstehen, da diese im Vergleich zu Melbourne und Sepang sehr unterschiedlich sind. Man muss hier die Reifen anders aufwärmen."
C33 rollt aus: Sprit noch drin, Strom aber nicht
"Heute Morgen konnten wir verschiedene Abstimmungen testen, das war in Ordnung. Die mittleren und weichen Reifen sind eine gute Wahl für diese Strecke", sagt Adrian Sutil. "Im zweiten Freien Training waren die kühleren Temperaturen interessant, da diese dann auch morgen im Qualifying so sein werden. Generell war der Grip gut. Aufgrund der niedrigeren Temperaturen kommt es eher weniger zum Überhitzen der Reifen, wobei diese Strecke die Hinterreifen allerdings fordert. Dennoch ist es gut, wenn es kühler ist, das sollte auch für das Rennen besser sein."
"Heute Abend konnten wir unsere kurzen Versuche mit dem Medium und den weichen Reifen machen", schildert der Deutsche, der sich auf Platz 15 einreihte, aber nicht bis zum Ende fahren konnte. "Im späteren Verlauf des zweiten Freien Trainings ging der Motor leider aus, und ich musste das Auto in Kurve vier abstellen. Aus diesem Grund haben wir die Longruns leider verpasst. Wir haben versucht, nochmal hinauszufahren, die Zeit war allerdings zu knapp."
"Im ersten Freien Training saß erstmals Giedo van der Garde im Cockpit, der einen sehr guten Job machte, insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er dieses Auto zum ersten Mal fuhr. Zudem gab er auch wertvolle Informationen bezüglich der Abstimmung, was ebenfalls positiv war", freut sich Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara. "Das erste Training lief problemlos, allerdings hatte dieses eine begrenzte Aussagekraft, zumal die Temperaturen deutlich wärmer waren als sie es im Qualifying und im Nachtrennen sein werden.
"Im zweiten Training testeten wir beide Reifentypen, zuerst mit wenig, dann mit viel Benzin. Für Adrian war das Training wegen einer leeren Batterie vorzeitig zu Ende. Wir wissen, wie sich dieses Problem beheben lässt", so der Italiener. Der Freitag war für Sauber nicht ganz sauber, die Ansprüche sind höher. "Mit unserer Performance können wir nicht zufrieden sein, entsprechend haben wir noch einige Arbeit vor uns", sagt Dall'Ara.