• 15.11.2005 10:10

  • von Fabian Hust

Sam Michael: Button ist keine 25 Millionen Euro wert

Ausgerechnet Sam Michael, Technischer Direktor des Williams-Teams, stellt den Wert von Jenson Button in Frage

(Motorsport-Total.com) - Der zweite "Button-Skandal" war eines der Themen, das die Medien im vergangenen Sommer auf Trab hielt. In seiner bisher nicht übermäßig langen Formel-1-Karriere sorgte Button schon zwei Mal für Negativ-Schlagzeilen wegen Vertrags-Possen: Während der Saison 2004 gab er einen Wechsel zum BMW WilliamsF1 Team bekannt, obwohl er bei BAR-Honda unter Vertrag stand. Ein Gericht entschied, dass BAR ein Anrecht auf die Dienste von "JB" hat und Button blieb.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

In den Augen von Sam Michael ist Jenson Button kein Top-Fahrer

Vergangene Saison gab es dann die zweite "Button-Affäre", als der 25-Jährige auf eine vertraglich geregelte Rückkehr zum Williams-Team keine Lust hatte und sich angeblich für knapp 25 Millionen Euro aus seinem Vertrag freikaufte, um bei BAR-Honda bleiben zu können. Vorausgegangen war die Beteuerung von Teamchef Frank Williams, dass er Button "für kein Geld der Welt" aus seinem Vertrag freistellen wird.#w1#

In Michaels Augen gibt es nur drei Top-Fahrer

Bekanntlich kämpfte der Brite um seinen auch nach 100 Grands Prix noch sieglosen Ex-Fahrer, doch ausgerechnet der Technische Direktor des Teams hat nun den Briten in der 'News of the World' als Fahrer zweiter Garde abgestempelt: "Wenn man sich Top-Fahrer anschaut, dann verlangen sie 25 Millionen Euro als Gehalt. Wenn man Zugriff auf solche Fahrer hätte, und man ein stabiles Entwicklungsprogramm für das Auto hat, dann würde man es definitiv in Betracht ziehen, das für einen Fahrer auszugeben."

Doch Jenson Button zählt der Australier eben nicht zu einem Top-Fahrer: "Da reden wir nur von drei Optionen: McLarens Kimi Räikkönen, Renaults Alonso und Ferraris Schumacher. Und sie sind in den kommenden zwei oder drei Jahren wohl nicht verfügbar." Und da man auf keinen der Fahrer Zugriff habe, sei es sinnvoll, einen Fahrer aus den eigenen Reihen zu befördern.

Nico Rosberg als probate Alternative

Dies ist auch der Grund, warum man Nico Rosberg für angeblich drei Millionen Euro für das kommende Jahr verpflichtet hat. 2000 verhalf man Button zum Formel-1-Debüt, doch laut Michael könne man beide Fahrer nicht miteinander vergleichen, weil der Druck auf der einen Seite durch die Automobilhersteller im Sport mittlerweile höher sei, auf der anderen Seite Rosberg aber besser vorbereitet sei: "Er hat schon Rennen auf vielen Formel-1-Strecken gewonnen."

Zwar möchte der 34-Jährige über Nico Rosberg nicht als zukünftiger Michael Schumacher sprechen, weil er noch nicht so weit sei und noch eine Lernphase durchmachen müssen, aber: "Aber wenn er nicht bereit für die Formel 1 ist, dann wäre es schwierig, jemanden zu verpflichten, der es ist. Es ist ein Glücksspiel und es sind Risiken damit verbunden, aber ich denke, er ist so gut, wie man das von einem neuen Fahrer erwarten kann."