Sainz über kritische Medien: "Brauchen keine zusätzliche Ablenkung"

Carlos Sainz ruft die italienischen Medien zu mehr Ruhe auf - Ferrari brauche aktuell Unterstützung und keine Berichterstattung, die das Team noch mehr runterziehe

(Motorsport-Total.com) - Es ist kein Geheimnis, dass Ferrari vor allem in den italienische Medien unter ganz besonderer Beobachtung steht. Die Scuderia ist eine Art Nationalheiligtum, weshalb Misserfolge in den heimischen Medien teilweise extrem hart kritisiert werden.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz ärgert sich über zu negative Kritik in den italienischen Medien Zoom

Carlos Sainz erklärt in diesem Zusammenhang, er habe Verständnis dafür, "dass die italienischen Medien und die Tifosi wollen, dass Ferrari vorne dabei ist." Gleichzeitig betont der Spanier aber auch, dass übermäßige Kritik am Team nicht hilfreich sei.

Ferrari liegt nach den ersten drei Saisonrennen 2023 nur auf dem vierten WM-Rang und holte noch keinen einzigen Podestplatz. Zudem steht man erst bei 26 Punkten, weniger waren es nach drei Rennen zuletzt in der Saison 2009.

Sainz: Wissen selbst, wenn es nicht läuft!

Damals war die Scuderia nach drei Rennen sogar noch komplett punktlos. So schlimm ist es 14 Jahre später zwar nicht, doch Sainz hat trotzdem - oder gerade deshalb - den Eindruck, dass die aktuelle Kritik an Ferrari teilweise unverhältnismäßig heftig ausfällt.

"Sie müssen erkennen, dass niemand mehr verärgert oder wütend oder unglücklich über die Situation ist als jedes einzelne [Teammitglied] hier", sagt er in Richtung der Medien und betont: "Wir sind diejenigen, die nicht zufrieden sind."

"Wir sind die ersten, denen die Situation nicht gefällt. Und wir sind diejenigen, die Vollgas geben, um [die Situation] umzudrehen. Denn es geht auch um unsere Egos, unsere Performance", so der Spanier, der seit der Saison 2021 für Ferrari fährt.

Sachliche Kritik wird akzeptiert

"Wir sind stolz darauf, Ferrari zu sein, und wir wollen Ferrari nach vorne bringen. Und manchmal sind die Kommentare [in den Medien] eher eine Ablenkung und ziehen uns noch weiter runter anstatt uns etwas zu helfen", erklärt der 28-Jährige.

Natürlich könne man Kritik in Maranello auch "akzeptieren", wenn diese angemessen sei, so Sainz. "Es ist nur so, dass [übermäßige Kritik] nicht hilft. Und dieser Mangel an Hilfe ist nicht gerade das, was wir im Moment brauchen", betont er.


"Saublöd - das war die dümmste Aktion des Rennens!"

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"Deshalb versuchen wir, uns von solchen Kommentaren fernzuhalten", erklärt er und stellt abschließend zu dem Thema noch einmal klar: "Wir brauchen keine zusätzliche Ablenkung oder andere Leute, die uns runterziehen."

Denn Probleme hat man in Maranello nach dem schwachen Saisonstart wohl ohnehin schon genug ...