Sainz fordert Strafen für Fahrer, die im Qualifying rote Flaggen auslösen

Ob absichtlich oder nicht: Wer im Qualifying den Fahrbetrieb durch das Auslösen gelber oder roter Flaggen stört, sollte bestraft werden, findet Carlos Sainz

(Motorsport-Total.com) - Seit der Teamorder-Affäre bei Red Bull in Brasilien ist der Unfall von Sergio Perez im Qualifying von Monaco wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt - und damit auch die Frage, ob Fahrer bestraft werden sollten, wenn sie in einem Qualifying der Formel 1 gelbe oder gar rote Flaggen auslösen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Carlos Sainz

Zu Monaco hält sich Sainz bedeckt, fordert aber künftig Strafe für ähnliche Vorfälle Zoom

Zur Erinnerung: Perez sorgte damals mit seinem Crash für einen Abbruch und machte damit die Chance von Max Verstappen auf die Poleposition zunichte. Gemunkelt wurde, dass Verstappen glaubt, Perez habe den Unfall absichtlich verursacht. Deshalb soll er sich in Brasilien der Teamorder verweigert haben.

Carlos Sainz war bei besagtem Qualifying-Crash der nächste Fahrer auf der Strecke und kollidierte mit dem querstehenden Red Bull, wobei auch sein Auto beschädigt wurde.

Sainz: Passiert viel öfter, als man denkt

Auf die Frage nach seiner Meinung zu dem Vorfall sagt der Spanier: "Ohne zu kommentieren, ob es absichtlich war oder nicht, denke ich, dass alle Fahrer eine Art Regel wollen, die besagt, dass, wenn man eine rote oder gelbe Flagge auslöst, egal ob absichtlich oder nicht, etwas gegen den Fahrer unternommen werden sollte."

"Man sollte eine Strafe dafür bekommen. Wenn nicht, werden wir alle anfangen, damit zu spielen. Und ich habe in den vergangenen Jahren gesehen, dass viel mehr damit herumgespielt wurde, als man vielleicht in den Medien gesehen hat", so Sainz.

Den Fahrern selbst sei in dem Punkt hingegen nicht vorzumachen, betont der Ferrari-Pilot: "Ich denke, dass wir alle, wenn wir diese Art von Vorfällen analysieren, sofort wissen, ob derjenige es absichtlich getan hat oder nicht, denn wir sind nicht dumm."

Zu Monaco wolle er sich nicht äußern. "Das ist ein Vorfall der Vergangenheit. Ich werde nur sagen, dass, wenn es eine Regel gäbe, es einem nicht mal durch den Kopf gehen würde."

Auch wenn sich das so anhört, als würde es durchaus regelmäßig vorkommen, dass Fahrer ein Qualifying absichtlich stören, sagt Sainz: "Nicht regelmäßig, aber es ist schon oft genug vorgekommen, sodass es eine Art Regel dafür geben sollte." Über mögliche Strafe sei aber noch nicht gesprochen worden.


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Ferrari-Pilot fordert für die Zukunft Strafen

"Ich denke, das muss noch diskutiert werden. Ich glaube, wir haben das Thema schon ein paar Mal angesprochen, aber es hat noch nie zu einem Ergebnis geführt. Aber ich denke, für nächstes Jahr sollte es gemacht werden. Entweder werden Runden gestrichen, oder man bekommt drei oder fünf Strafplätze", meint Sainz.

So verschwinde der Anreiz, etwas dergleichen zu tun, sofort. "Und es zwingt uns Fahrer auch dazu, uns zu benehmen und uns für die Runde zu engagieren, aber auch mit einem Niveau, bei dem wir vielleicht ein halbes Prozent auf dem Tisch liegen lassen."

"Wir haben nicht so viel darüber gesprochen", ergänzt der Spanier. "Ich glaube, seit Monaco, seit dem letzten Rennen, wo so etwas passiert ist. Ich weiß nicht, ob einige Fahrer es bei der Besprechung am Freitag zur Sprache bringen würden oder nicht? Vielleicht tue ich es. Ich werde darüber nachdenken."

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