Sainz erleichtert, Leclerc sauer: Gemischte Gefühle bei Ferrari

Ferrari reihte sich im Qualifying in Mexiko auf den Plätzen sechs und acht ein - Die Fahrer reagierten höchst unterschiedlich auf das Ergebnis.

(Motorsport-Total.com) - Viel fehlte nicht, und das Qualifying wäre für Carlos Sainz früh zu Ende gewesen. Nach dem Restart infolge der Unterbrechung nach dem Unfall von Lance Stroll war der Ferrari-Pilot extrem langsam unterwegs und hatte keine Leistung, erst nach mehreren Anläufen kam die Power zurück. Am Ende einer turbulenten Qualifikation stand ein solider sechster Platz zu Buche.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc

Ferrari erlebte in Mexiko ein Qualifying mit Höhen und Tiefen Zoom

Doch ein Schreckmoment war der Beginn der Session für den Spanier schon. Ferrari schickte beide Fahrer früh ans Ende der Box, was zur Folge hatte, dass die Autos lange bei laufendem Motor standen. "Wenn wir zu lange stehen, kriegen wir manchmal dieses Problem. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es so lange dauert. Meine Reifen sind extrem abgekühlt", schildert Sainz.

Alles andere als optimale Voraussetzungen, doch der Sprung in Q2 gelang. "Das Ende von Q1 war ziemlich stressig, und auch Q2 war stressig. Das war vermutlich eines meiner kompliziertesten Qualifyings", schildert Sainz.

Sainz von Platz sechs überrascht

Er habe bis zu Q3 "nie einen Rhythmus gefunden", und auch im finalen Segment habe er sich nicht wohlgefühlt. "Ich hatte das Gefühl, dass ich zwei, drei Zehntel hinter dem Potenzial des Autos lag. Daher war ich etwas überrascht, auf Platz sechs zu liegen", sagt er.

Noch am Freitag und auch in der Generalprobe am Samstagvormittag sei die Situation für Sainz eine ganz andere gewesen. "Im zweiten und dritten Training bin ich geflogen, aber aus irgendeinem Grund habe ich den Rhythmus im Qualifying verloren. Auch auf den Mediums hatte ich kein gutes Gefühl", erklärt der Spanier seinen eher gebrauchten Nachmittag.


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"Mein erster Versuch in Q3 war ziemlich mies, und ich habe erwartet, auf meiner zweiten Runde mindestens eine halbe Sekunde oder gar sechs Zehntel schneller zu sein. Aber es wurden nur zwei oder drei Zehntel", erklärt Sainz: "Es schien so, dass jeder auf dem zweiten Versuch in Q3 Probleme hatte. Als ich über die Linie gefahren bin, dachte ich, ich wäre Neunter oder Zehnter. Dass es doch Platz sechs war, war eine Erleichterung."

Leclerc übt harte Selbstkritik

Mit Platz sechs entschied Sainz auch das teaminterne Duell gegen Charles Leclerc für sich. Der Monegasse landete noch hinter McLaren-Pilot Daniel Ricciardo auf Rang acht und ging danach hart mit sich selbst ins Gericht. "Ich bin von mir selbst enttäuscht, es war ein schwieriges Wochenende für mich", sagt Leclerc.

In den Freien Trainings habe er immer wieder Probleme gehabt, aber konträr zu Sainz sei es dann das Qualifying gewesen, das ihm Mut gemacht habe. "Ich sah endlich das Licht am Ende des Tunnels. Das Auto war da, wo ich es haben wollte und es fühlte sich sehr konkurrenzfähig an. Aber als ich dann die Runde in Q3 gebraucht habe, habe ich sie wegen eigener Fehler nicht hinbekommen", hadert er.

Vor allem, dass er hinter Ricciardo liegt, ist für die Konstrukteurs-WM nicht unerheblich. McLaren liegt zwar nur noch 3,5 Punkte vor Ferrari und muss die Strafversetzung von Lando Norris in Kauf nehmen, doch Ricciardo schaffte es immerhin, beide Ferrari-Piloten in der Startaufstellung zu sprengen.


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Sainz sicher: Gasly vor allem dank Windschatten so schnell

Noch davor liegt AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly. Die ersten vier Plätze dürften Mercedes und Red Bull unter sich ausmachen, um den Platz dahinter streiten sich also mindestens drei Teams. Sainz ist aber überzeugt davon, Gasly schlagen zu können, obwohl dieser drei Zehntel im Qualifying schneller war. Der Franzose habe seine Zeit aber vor allem der Windschattenhilfe von Yuki Tsunoda zu verdanken.

"Sie haben mit dem Windschatten gespielt, das macht hier ein paar Zehntel aus. Sie waren das gesamte Wochenende auf unserer Pace unterwegs. Wenn man dann die zwei Zehntel von dem Windschatten dazurechnet, dann ist es normal, dass sie zwei oder drei Zehntel vorne sind", rechnet er vor.

Ferrari verzichtete auf diese Spielereien. "Ein Wochenende kann ich entscheiden, wo ich sein will, am anderen Wochenende kann Carlos es entscheiden. An diesem Wochenende konnte Carlos es entscheiden und er wollte vorne sein. Und das wurde in Q3 auch respektiert", erklärt Leclerc.

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