Russell: Hätte zu diesem Zeitpunkt schon mit einem Sieg gerechnet

Auch wenn sich George Russell mit seinen eigenen Leistungen bei Mercedes zufrieden zeigt, gibt er zu, von den ersten Rennen mehr erwartet zu haben

(Motorsport-Total.com) - Zwar hat George Russell keines der sieben Formel-1-Rennen 2022 schlechter als auch Platz fünf beendet. Seine Erwartungshaltung war vor der ersten Saison im Weltmeisterteam Mercedes aber eine andere, wie er bei 'Formula1.com' zugibt.

Titel-Bild zur News: George Russell

George Russell hofft, dass der ersehnte Sieg mit Mercedes bald gelingt Zoom

"Wenn man mir vor der Saison gesagt hätte, dass wir sieben Rennen hinter uns haben und ich noch keinen Sieg errungen habe, wäre ich sicher ein bisschen enttäuscht gewesen", sagt der Brite. "Aber ich denke, dass ich angesichts des Tempos des Autos und angesichts dessen, wo wir als Team stehen, recht zufrieden mit meiner Leistung bin. Ich denke, ich habe das Bestmögliche herausgeholt."

Mit Einführung der neuen Formel-1-Regeln und der Rückkehr zu Bodeneffekt-Autos ist Mercedes von der Erfolgsspur abgekommen. Vor dem Grand Prix von Aserbaidschan am Wochenende liegt der achtfache Konstrukteursweltmeister mit 134 Punkten nur an dritter Stelle hinter Red Bull (235) und Ferrari (199).

Russell verspricht: "Wird noch mehr kommen"

Den Großteil der Punkte sicherte Russell. In der Fahrerwertung liegt er 34 Zähler vor Teamkollege Lewis Hamilton. "Ich sehe nicht viele Rennen, in denen wir bessere Ergebnisse hätten erzielen können, aber wir haben definitiv noch Raum für Verbesserungen", sagt Russell mit Blick auf die Probleme des W13.

"Man strebt ständig nach mehr, wenn man das Auto und die Reifen besser versteht. Und ich will um die Meisterschaft kämpfen. Wir müssen gegen Leute wie Max bei Red Bull antreten, und Charles macht im Moment einen extrem guten Job bei Ferrari. Aber als Team müssen wir einfach weiter pushen - ich persönlich muss weiter pushen. Also, es wird noch mehr kommen", zeigt er sich kämpferisch.


Tappt Ferrari in die gleiche Falle wie 2010?

Ferrari hat sich in Monaco, so sieht es zumindest Formel-1-Experte Marc Surer, auf den falschen Gegner konzentriert. Genau wie in Abu Dhabi 2010. Weitere Formel-1-Videos

Auf der langsamen Strecke in Monaco habe das Team beim letzten Grand Prix "einige der Grenzen des Autos kennengelernt", verrät Russell weiter. Das Gelernte wolle man nun nutzen, um in den kommenden Wochen einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.

Shovlin: Warum es in Monaco nicht laufen wollte

Doch Andrew Shovlin, leitender Renningenieur bei Mercedes, befürchtet, dass die Probleme an diesem Wochenende in Baku ähnlich sein könnten: "Sicherlich war es in Monaco viel schwieriger, das Auto zum Arbeiten zu bringen als in Barcelona. In Barcelona hatten wir gezeigt, dass wir eine gute Rennpace haben."

"Wir wissen, dass wir noch daran arbeiten müssen, die Lücke zu Red Bull und Ferrari zu schließen, aber die Herausforderung in Monaco ist die niedrige Geschwindigkeit. Es ist eine sehr unebene Strecke und wir hatten mit dem Fahrverhalten des Autos zu kämpfen."

"Wir arbeiten an Bereichen, in denen wir das Fahrverhalten verbessern und versuchen, das Auto etwas näher an sein optimales Fenster heranzuführen, aber wir sind uns bewusst, dass wir nicht nur die Basisleistung des Autos verbessern müssen, sondern auch dafür sorgen müssen, dass es auf einer größeren Bandbreite von Strecken funktioniert. Das sind also alles Dinge, mit denen wir derzeit beschäftigen."