Rossi und Ferrari: Nur eine PR-Aktion?
Motorrad-Superstar Valentino Rossi testete erneut für Ferrari, doch ein Formel-1-Einstieg erscheint für den Italiener wenig verlockend
(Motorsport-Total.com) - Den Vertrag mit Yamaha in der Motorrad-Weltmeisterschaft hat Valentino vor wenigen Tagen verlängert, dann stieg er in Fiorano in einen Formel-1-Boliden von Ferrari. Im Beisein der Führungsriege der Sportwagenschmiede legte der Motorradweltmeister an zwei Tagen zahlreiche Runden zurück.

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War Valentino Rossis Formel-1-Test für Ferrari nur eine PR-Aktion?
Auch wenn er selbst nur davon sprach, seine Kenntnisse über ein Formel-1-Auto zu bereichern, so schlug der Test in Italien recht hohe Wellen. "Jetzt wird es ernst", kommentierte die 'Gazzetta dello Sport' den Kurzeinsatz. Graziano Rossi, Vater und Manager, nährte die Gerüchte noch zusätzlich: "Es wäre fantastisch, wenn Valentino zu Ferrari wechseln würde."#w1#
'F1Total.com'-Experte Marc Surer misst dem erneuten Testeinsatz des Italieners aber auch weiterhin keine übermäßige Bedeutung bei. "Ich halte das nach wie vor für eine PR-Aktion für Rossi und natürlich auch für Ferrari", erklärte er. "Auf der anderen Seite würde so ein Typ der Formel 1 schon gut tun."
Doch die Leistung des 26-Jährigen sei nur schwer einzuschätzen. "Die Frage ist natürlich immer, unter welchen Bedingungen da gefahren wurde. Er scheint gut klarzukommen, aber Wunderzeiten sind es wohl nicht", so Surer weiter. "Aber immerhin: Er ist respektabel schnell und beweist, dass er ein Talent ist."
"Ob er allerdings den ganzen Willen aufbringt, die ganze Erfahrung zu sammeln, um in der Formel 1 erfolgreich zu sein, möchte ich bezweifeln. Bei den Motorrädern gewinnt er ja mit links", erklärte er weiter. "Er fährt viel lieber Rallye, was ich auch verstehen kann." Auch Surer war über lange Zeit als Rallye-Pilot aktiv. Und auch Rossi wird wieder mit der 'Monza Rallye Show' in Verbindung gebracht, bei der er schon 2004 teilnahm.
Den Plan eines Formel-1-Einstieges legte Rossi ohnehin schon vor einigen Wochen zu den Akten. "Ich werde die Formel 1 für meine Zukunft nicht mehr in Betracht ziehen", erklärte er deutlich. "Ich habe hier das Vergnügen zu gewinnen und ein Motorrad weiterzuentwickeln. Wenn ich dessen müde werden, dann werde ich ein ruhigeres Leben führen, mit weniger Druck." Die Herausforderung der Formel 1 reize ihn nicht. "Ich habe erkannt, dass es nur die Aufgabe des Fahrers ist, das Auto in das Ziel zu bringen. Mir würde das zu wenig Befriedigung geben."

