Rosberg: "Ziemlich eindrucksvoll"
Der Williams-Pilot über seinen kurzen Europa-Grand-Prix, den Test in Spa-Francorchamps und sein abwechslungsreiches Programm vor dem Rennen
(Motorsport-Total.com) - Für Nico Rosberg war der Große Preis von Europa wie für vier seiner Kollegen in der dritten Runde gelaufen, als es plötzlich wie aus Kübeln goss: "Das war eines der verrückten Rennen", berichtet der Deutsche in seiner Kolumne. "Bei nur 13 Fahrern im Ziel hätte ich eine gute Chance gehabt, Punkte zu holen, wäre ich am Ende dabei gewesen."

© xpb.cc
Nico Rosberg hofft, dass es für ihn in Budapest besser laufen wird
Doch die erfahreneren Piloten blieben bei diesen Bedingungen auf der Strecke, während es mit der Ausnahme von Jenson Button mit Lewis Hamilton, Vitantonio Liuzzi, Scott Speed und Adrian Sutil ebenfalls weniger erfahrenere Piloten erwischte.#w1#
"Als ich aus der Box (mit Intermediates) herauskam, kam es vom Himmel runter. Die Streckenbedingungen waren schrecklich und bei der Anfahrt auf die erste Kurve traf ich auf ein Rinnsal und flog mit Aquaplaning ab."
"Ich war ein Passagier", so der Williams-Pilot, der seine Fahrt im Gegensatz zu Lewis Hamilton nicht fortsetzen konnte: "Als ich im Kiesbett zum Stillstand kam, würgte es den Motor ab und mein Rennen war gelaufen."
Schon zuvor war es knifflig gewesen, überhaupt auf der Strecke zu bleiben. Der einsetzende Regen war für die härtere Reifenmischung Gift: "Ich hatte Probleme, Hitze in den Reifen zu bekommen, und rutschte stark herum. Ich berührte zur Mitte der Runde Rubens Barrichello, aber schaffte es an die Box, um die Reifen zu wechseln."
"Während ich sehr enttäuscht war, bei meinem Heimrennen auf einer Strecke, die ich so gut kenne, auszuscheiden, gab es für Williams ein paar gute Neuigkeiten", so der 22-Jährige weiter. "Mein Teamkollege Alex Wurz wurde Vierter, sodass das Team für die Konstrukteursmeisterschaft wertvolle Punkte sammeln konnte."
Zusammen mit seinem Podiumsplatz in Kanada rangiert der zuletzt kritisierte Österreicher nun mit 13 Punkten weit vor dem hoch gelobten Rosberg, der nur auf fünf Zähler kommt.
Vor seinem Heimrennen hatte Nico Rosberg ein paar abwechslungsreiche Tage. Zunächst stand nach dem Rennen in Silverstone ein Test in Spa-Francorchamps an, wo der Deutsche erstmals mit dem Formel-1-Auto fuhr: "Das war ziemlich eindrucksvoll, muss ich sagen, und ich fühlte mich viel schneller als bei meinem letzten Besuch dort im Jahr 2005 mit der GP2."
Dabei konnte der Deutsche nicht einmal mit dem vollen Speed fahren, da es regnete: "Aber auch so ist es eindrucksvoll, da die Kurven immer noch sehr schnell sind. Ich habe es abgesehen von einem Schreckmoment genossen, dort zu fahren, als ein technisches Problem dazu führte, dass meine Hinterräder am Ausgang der 'Blanchimont' bei 310 km/h blockierten. Ich hatte wirklich Glück, auf der Strecke zu bleiben und nichts zu berühren."
Nach dem Spa-Test kehrte Rosberg nach Monaco zurück, wo er trainierte, um danach zu Williams zum Sommer-Barbecue zu gehen: "Das war eine großartige Gelegenheit für mich und meine Freundin Vivienne, etwas Zeit mit den Jungs in einer entspannten Umgebung zu verbringen. Alle brachten ihre Familien mit, das war also ein schöner familiärer Anlass."
Anschließend ging es für den Formel-1-Piloten nach Südfrankreich, wo er zum Haus seiner Eltern in der Nähe von Marseille ging, um sein Training fortzusetzen: "Am Mittwoch nahm ich mir jedoch frei, um mir die Tour de France anzuschauen, die in der Nähe vorbeifuhr. Das Peloton war sehr farbenfroh, aber ich von seiner Geschwindigkeit etwas enttäuscht, denn ich hatte sie schneller erwartet."
In dieser Woche geht es für Rosberg mit einem Test in Jerez weiter, bevor er Anfang August beim Rennen in Budapest startet: "Das ist ein körperlich anstrengendes Rennen, da die Temperaturen dort sehr heiß sein können, und es ist auch ein Rennen, bei dem das Qualifying wichtig ist, da man dort nur schwer überholen kann. Lasst uns hoffen, dass wir ein besseres Rennen haben können als in Deutschland."

