Rosberg: Neuer Mercedes "ein großer Schritt nach vorne"

Nico Rosberg ist nach den ersten Runden im F1 W04 davon überzeugt, dass der neue Mercedes "ein großer Schritt nach vorne ist - Shakedown ohne Probleme

(Motorsport-Total.com) - Noch vor der offiziellen Präsentation am Mittag fuhr Nico Rosberg heute Vormittag in Jerez die ersten Kilometer im neuen Mercedes F1 W04. Der Shakedown diente vor allem einer ersten Überprüfung aller Systeme und verlief für Rosberg völlig problemlos. "Es war heute ein echt schöner Start bei besten Bedingungen, ich habe mich sofort sehr wohl gefühlt", sagt der 26-Jährige. "Mein Sitz hat gepasst, die Lenkung, alle Funktionen. Es ist schon anders als im vergangenen Jahr, deshalb musste ein neuer Sitz angepasst werden", so der Wiesbadener über das Cockpit des Silberpfeils, welches im Vergleich zum Vorjahr etwas enger ist.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg fuhr am Montag die ersten Kilometer im F1 W04 Zoom

"Es passte alles, daher konnte ich direkt Vollgas fahren. Direkt raus und Vollgas attackieren", zeigte sich der Mercedes-Pilot nach den ersten Runden begeistert. "Es ist anders als in den vergangenen Jahren. Dort war bei den ersten Stints alles ungewohnt, ich musste mich erst wieder daran gewöhnen. Heute war es, als hätte ich in den vergangenen zwei Monaten nichts anderes gemacht", so Rosberg. "Ich habe keine wirkliche Erklärung dafür, aber umso besser. Die Balance war gut, es hat alles gepasst und es gab keine Probleme. Das war ein sehr, sehr guter Start."

Einen seriösen Vergleich zum Vorjahresmodell kann der 26-Jährige nach den ersten Kilometern allerdings noch nicht ziehen. "Vergleiche sind so schwierig. Bis jetzt fühlt sich das Auto nicht grundlegend anders an, allerdings stehen uns an diesen Filmtagen auch nur die Präsentationsreifen zur Verfügung, die völlig anders als die Rennreifen sind." Hinzu kommt, dass Rosberg Vergleichswerte mit dem 2012er-Modell fehlen.

Rosberg freut sich auf die Testarbeit

"Als ich zum letzten Mal in Jerez gefahren bin, war ich vor einem Jahr noch im 2011er-Auto unterwegs. Daher habe ich auf dieser Strecke gar keinen Vergleich", so der Deutsche. Im Vorjahr hatte Mercedes das neue Auto erst beim Test in Barcelona eingesetzt. Einen ersten Eindruck konnte Rosberg allerdings schon gewinnen: "Es fühlte sich sehr gut an, sehr schnell. Ich weiß, dass es ein großer Schritt nach vorne ist. Ich denke, dass wir uns mehr als die anderen gesteigert haben. Das ist für uns allerdings auch einfacher. Die anderen Teams bringen zwar Innovationen, die wir aber kopieren können. Das haben wir bei einigen Sachen sicherlich auch gemacht."

Morgen beginnt für Rosberg die Testarbeit, auf die er sich bereits freut: "Die technische Herausforderung ist auch etwas Schönes. Wir stehen am Anfang und müssen jetzt mit diesem Auto unseren Weg finden. Die Fabrik hat uns ein Auto gebaut, und wir müssen es jetzt auf der Rennstrecke optimieren. Es gibt so viele Parameter, die man daran ändern kann. Wir müssen den Ingenieuren sagen: 'Hier möchte ich eine Verbesserung, dort möchte ich eine Verbesserung, das müsst ihr anders machen.' Das macht schon Spaß."

Doch auch schon vor der ersten Ausfahrt hat der 26-Jährige an der Weiterentwicklung des Autos gearbeitet. "Ich war im Januar mehrmals im Simulator und habe dort die neue Aufhängung getestet und an ihrer Optimierung gearbeitet. Durch meine Rückmeldungen habe ich eine Menge Einfluss auf die Entwicklung des Autos. Bis jetzt läuft alles sehr gut."

Entwicklungstempo entscheidend

Die neuen Pirelli-Reifen sind nach Meinung des Deutschen in diesem Jahr kein entschiedener Faktor: "Ich denke nicht, dass sich dadurch viel ändern wird. Es wird weiterhin wichtig sein, den Abbau der Reifen im Griff zu haben, vor allem bei den heißen Rennen am Saisonbeginn. Darauf haben wir uns konzentriert und uns stark verbessert. Es hängt alles vom Abtrieb insgesamt ab. Wenn du viel Abtrieb hast, ist das Auto nicht nur schnell, sondern auch schonender zu den Reifen."

Trotz all der positiven Eindrücke ist Rosberg "nicht ganz so zuversichtlich wie zu Beginn des vergangenen Jahres. Damals hatten wir zeitweise das schnellste Auto, aber am Ende des Jahres war die Lücke nach vorne doch recht groß. Diese Lücke müssen wir schließen, das ist unser primäres Ziel. Entscheidend ist das Entwicklungstempo während der Saison. Das war im Vorjahr nicht unsere Stärke, daran haben wir gearbeitet. Wir müssen schneller entwickeln, als die Teams vor uns, um die Lücke zu schließen."


Fotos: Shakedown des Mercedes F1 W04