Rosberg: "Da ging dann gar nichts mehr"

Ein Plattfuß sorgte dafür, dass Nico Rosberg auch beim Saisonfinale ohne WM-Punkt blieb - In der Winterpause gönnt sich der Mercedes-Pilot keinen großen Urlaub

(Motorsport-Total.com) - Der hochdramatische Große Preis von Brasilien, bei dem sich Sebastian Vettel seinen dritten WM-Titel in der Formel 1 sicherte, ließ niemanden in Interlagos kalt - auch nicht Nico Rosberg: "Für euch zu Hause war es natürlich ein gigantisches Rennen", richtet sich der Mercedes-Pilot in seinem Videoblog an die Fans. "Leider war ich da nicht ganz involviert drin, aber egal. Nächstes Jahr dafür", verspricht Rosberg.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan, Nico Rosberg

Nach dem Reifenschaden musste sich Rosberg durchs Hinterfeld kämpfen Zoom

Das Rennen des Wiesbadeners nahm - wieder einmal - einen unglücklichen Verlauf: "Es ging ganz gut los, ich war gut dabei", blickt Rosberg auf die Startphase des Rennens. Bei immer stärker werdenden Regen fuhr der Mercedes-Pilot in der 18. Runde an die Box. "Es war die richtige Entscheidung, dann auf die Intermediates zu gehen", sagt der 27-Jährige über den Boxenstopp, mit dem das Unheil jedoch seinen Lauf nahm: "Dann habe ich leider recht früh einen Plattfuß bekommen. Ich weiß gar nicht, warum", so Rosberg.

Kurz nach dem Boxenstopp sah man den Deutschen mit zerfetztem rechten Hinterreifen um die Strecke rollen, allerdings hatte sich der Schaden schon unmittelbar nach dem Reifenwechsel angedeutet. "Es war ein schleichender Plattfuß, direkt, als ich aus der Box herausgefahren bin. Vielleicht war er schon platt, als wir ihn draufgemacht haben", mutmaßt der Mercedes-Pilot.

Plattfuß zerstört den Mercedes

Beim Weg zurück an die Box richtete der kaputte Reifen dann weiteren Schaden an: "Ich war dann die ganze Runde lang unterwegs, wobei der lose Gummi mein Auto zerschlagen hat. Bremsbelüftung, Unterboden, und so weiter." Vor allem die defekte Bremsbelüftung macht Rosberg im Anschluss zu schaffen: "Dadurch wurde die Bremse zu heiß. Ich musste die Bremsbalance ganz nach vorne stellen, damit ich die hinteren Bremsen weniger belaste", erklärt der 27-Jährige.

Mit dem waidwunden Mercedes war Rosberg im weiteren Rennverlauf chancenlos: "Damit war es sehr, sehr schwierig zu fahren. Mein Auto war pro Runde eine bis eineinhalb Sekunden langsamer, weil mir hinten der Bremsdruck gefehlt hat. Bei den schwierigen Bedingungen habe ich die Reifen nicht optimal aufwärmen können", so Rosberg. "Da ging dann gar nichts mehr."

Schwierige zweite Saisonhälfte

Mehr als Position 15 war unter diesen Umständen nicht möglich, damit blieb Rosberg im sechsten Rennen in Folge ohne WM-Punkte. "Es war eine schwierige zweite Saisonhälfte", musst der 27-Jährige eingestehen, "aber ich bin trotzdem sehr zuversichtlich." In der nun folgenden Winterpause will sich Rosberg nicht auf die faule Haut legen.

"Ich freue mich jetzt auf den Winter. Ich werde am Ball bleiben und nicht groß in Urlaub fahren, sondern weiter mit dem Team arbeiten und schauen, dass wir vorankommen, ob ich helfen kann", so der Mercedes-Pilot, der darauf hofft, dass im nächsten Jahr alles besser wird: "Ich bin richtig optimistisch für's nächste Jahr, dass wir da richtig angreifen können. So wie Anfang dieses Jahres, als wir zwischenzeitlich das beste Auto hatten."


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Brasilien