• 14.05.2016 22:30

  • von Ruben Zimmermann & Dominik Sharaf

Rosberg bestätigt: Hamilton orientierte sich an seinem Setup

Lewis Hamilton schnappt sich die Pole-Position auch dank indirekter Hilfe von Nico Rosberg - Nach einem schlechten Freitag orientierte er sich am Setup des Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Mit den eigenen Waffen geschlagen: Nico Rosberg musste seinem Teamkollegen Lewis Hamilton die Pole-Position in Barcelona überlassen. Besonders ärgerlich: Nachdem es beim Weltmeister am Freitag überhaupt nicht nach Plan lief, orientierte er sich am Samstag am Setup, das Rosberg sich zu Beginn des Wochenendes erarbeitet hatte. Mit diesen Änderungen lief es bei Hamilton dann deutlich besser. "Ich hatte gestern ein Problem am Auto, also war es nicht der leichteste Tag", berichtet er.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Lewis Hamilton

Lewis Hamilton orientierte sich am Samstag am Setup von Nico Rosberg Zoom

"Der Tag war für mich fast schon eine kleine Verschwendung. Heute mussten wir also wirklich wieder von vorne anfangen. Das Auto fühlte sich sofort gut an, nachdem wir das Problem behoben hatten. Wir änderten ein paar Dinge an der Balance - aber nur Kleinigkeiten, nur wenige Änderungen. Nico fühlte sich im Auto sehr wohl, also gingen wir etwas mehr in seine Richtung", verrät Hamilton.

"Das ist so", bestätigt Rosberg kurz und bündig auf eine entsprechende Nachfrage. Hamilton erklärt allerdings, dass die Abstimmungen der beiden ohnehin "nicht weit auseinander" gelegen hätten. Daher sei es für ihn trotzdem "sehr, sehr schwierig" gewesen, sich nach dem harten Freitag wieder zurückzukämpfen. "Du willst nicht zu viele Veränderungen vornehmen", erklärt der Champion.

"Manchmal entdeckst du etwas, und am nächsten Tag ist es dann komplett anders", weiß Hamilton. "Er hat gestern einen Tag verloren", ist sich auch Teamchef Toto Wolff bewusst. "Über Nacht haben Lewis und seine Jungs die richtige Lösung gefunden. Das Auto war heute Morgen viel besser", bestätigt der Österreicher, der im Qualifying von einer echten "Lewis-Hamilton-Runde" spricht.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Spanien


In Q3 war Hamilton am Ende 0,280 Sekunden schneller als Rosberg. "Mit ihm muss man immer rechnen, das ist klar", weiß der Deutsche, der Hamilton daher auch nach dem schwierigen Freitag nicht abschrieb. Ob er da schon eine Ahnung hatte, dass Hamilton sich etwas von seinem Setup abschauen würde? "Wir fangen meistens mit dem gleichen Setup an", erklärt der WM-Spitzenreiter.

Ob Hamilton dieses Mal mit einem anderen Setup begann, will Rosberg nicht verraten. "Das ist nicht bestätigt", erklärt er. Es ist also auch möglich, dass beide mit dem gleichen Setup ins Wochenende gingen, Hamilton sich dann aber im Laufe des Freitags in eine falsche Richtung verrannte. Letztendlich scheint es Rosberg aber sowieso egal zu sein, er möchte sich ganz auf sich selbst konzentrieren.


Fotostrecke: FIA-Fast Facts: Barcelona

"Ich möchte morgen gewinnen. Darum bin ich hergekommen", erklärt er und ergänzt: "Lewis wird beim Start morgen nicht das höchste Selbstvertrauen haben." Die bisherigen Starts in diesem Jahr liefen beim Champion eher durchwachsen, weshalb Rosberg hier eine "kleine Möglichkeit" erkennt. An die WM-Situation möchte er nicht denken. "Ich gehe das gleiche Risiko wie immer ein, um das Rennen morgen zu gewinnen", erklärt er.