• 13.09.2015 16:50

  • von Ryk Fechner

Romain Grosjean favorisiert dicht gedrängten Rennkalender

2016 sollen das erste Mal in der Geschichte der Formel 1 mehr als 20 Läufe in der Saison stattfinden - Lotus-Pilot Romain Grosjean begrüßt den dichten Zeitplan

(Motorsport-Total.com) - Als 1950 die erste offizielle Formel-1-Saison ausgetragen wurde, zählten ganze sechs Rennen zur Meisterschaftswertung. Mit Ausnahme der 500 Meilen von Indianapolis fanden alle Wertungsläufe in Europa statt. In den 1990ern zählten 16 und später 17 Rennen zum normalen Pensum der Teams. Die WM war damals spätestens Mitte November gelaufen. 2016 will man zwischen dem 3. April und dem 27. November ganze 21 Rennen stemmen. Im Vergleich zum aktuellen Jahr empfindet Lotus-Pilot Romain Grosjean den Entwurf 2016 wenigstens aus Fahrersicht als Fortschritt.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean will lieber zügig 21 Rennen abspulen und dafür einen längeren Winterschlaf Zoom

"Das laufende Jahr fühlt sich recht lang an", konstatiert der derzeit Neunte der Fahrerwertung gegenüber 'Autosport.com': "Obwohl ich den Kalender noch nicht gesehen habe: Das kommende Jahr ist kürzer." Wenn man den Zeitraum in Betracht zieht, hat Grosjean recht: 2015 begann die Formel-1-Saison drei Wochen früher, trotz zwei Rennen weniger im Terminplan. Die Sommerpause behagt dem Franzosen nicht: "Ich habe angefangen, mich zu langweilen. Ich würde lieber eine Saison absolvieren und dann in die Pause gehen. Im kommenden Winter wird das recht schön werden."

"Wir hören im Dezember auf und fangen mit den Rennen wieder im April an. Davor kommen die Testfahrten im März. Damit haben wir im Dezember, Januar und Februar frei. Es gibt nicht viele Berufe, in denen du drei Monate frei ist", schildert er die Vorzüge aus der Cockpitperspektive. Ein langer Winterschlaf wird es für die Fahrer allerdings kaum: Neben der freien Zeit stehen Training, PR-Termine sowie Sitzanpassungen für die neuen Boliden an.

Aus Sicht der Teams gestaltet sich die gestauchte Saison als wenig vorteilhaft, denn sie erkämpften vor Jahren eine feste Sommerpause, um dem rund um die Uhr arbeitenden Teampersonal eine Auszeit zu gönnen. Während dieser Pause mussten die Fabriken der Mannschaften bisher in der Regel schließen. Vor allem Williams, Force India und Sauber stehen dem kürzeren Sommerloch kritisch gegenüber. Insbesondere Sauber und Force India befürchten finanzielle Konsequenzen für die kleineren Mannschaften.


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"Wir arbeiten daran, die Sommerpause zu reaktivieren", ließ die Stellvertretende Teamchefin Claire Williams verlauten und auch Rob Fernley, Stellvertretender Teamchef von Force India, ist um das Wohl seiner Mitarbeiter besorgt. "Es ist absolut kritisch für die Formel 1. Wir werden die Sommerpause einhalten und schließen."