• 23.01.2013 17:33

  • von Dominik Sharaf

Ricciardo: Neuer Toro Rosso "konventioneller"

Der Australier sieht sich nicht als desginierten Nachfolger Mark Webbers bei Red Bull, glaubt aber, sich in der Vergangenheit empfohlen zu haben

(Motorsport-Total.com) - In der abgelaufenen Saison war gegen die Toro Rosso in Sachen Höchstgeschwindigkeit kein Kraut gewachsen. In den Rennen waren Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne daher zum Ende des Jahres Punktekandidaten, selbst wenn sie Startplätze im Hinterfeld bezogen. Doch glücklich scheint der Australier mit diesem Paket nicht gewesen zu sein. "Wir brauchen allen voran Abtrieb und ein gutes Entwicklungsprogramm im Laufe des Jahres", fordert Ricciardo gegenüber 'Pitpass' mit Blick auf 2013.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Da hat einer genau hingeschaut: Ricciardo kennt den neuen Toro Rosso schon Zoom

Was die Truppe aus Faenza unternimmt, um mehr Anpressdruck zu bekommen, will er nicht preisgeben. "Ich werde das Team nicht foppen, indem ich Geheimnisse ausplaudere, ehe die Saison angefangen hat", erklärt Ricciardo und lässt dann doch durchblicken, dass das neue Design "konventioneller" sei. Was damit konkret gemeint ist, bleibt offen. Und der 23-Jährige scheint darauf auch keinen großen Wert zu legen: "Ich freue mich immer darüber, etwas zu fahren, solange es schnell ist."

Ganz besonders schnell ist das große Schwesterauto, der von Aerodynamik-Guru entworfene Red Bull. Ricciardo gilt als potenzieller Nachfolger Mark Webbers an der Seite Sebastian Vettels, muss sich jedoch noch mindestens ein Jahr gedulden. "Wer weiß? Wir haben mit den Testfahrten für 2013 haben noch gar nicht begonnen, da wirkt 2014 noch ein ganzes Stück entfernt", wiegelt er ab und spricht nur von einer "sehr interessanten Saison mit gravierenden Änderungen im Reglement".


Fotos: Formel 1 bei der Bologna-Motor-Show


Es wäre ein Wechsel von Mentor und Protegé, sollte bei Red Bull tatsächlich ein Australier den anderen beerben. "Ich habe ein gutes Verhältnis zu Mark", lobt Ricciardo den 13 Jahre älteren Webber und plaudert aus dem Nähkästchen: "Als ich angefangen habe, hat er mir Tipps gegeben." Dennoch gäbe es an der Rennstrecke wenig Berührungspunkte abgesehen von einigen zufälligen Begegnungen bei den Europarennen, wo sich Toro Rosso und Red Bull die Hospitality teilen.

Nichtsdestotrotz ist Ricciardo der Meinung, 2012 mit zehn WM-Zählern und Rang 18 in der Fahrer-Gesamtwertung Eigenwerbung für einen möglichen Aufstieg in das Weltmeisterteam der vergangenen Jahre betrieben zu haben. Die Kritik, er sei nur im Qualifying wirklich schnell, lässt er nicht gelten: "Das ist eine sehr vereinfachte Sicht der Dinge", wehrt sich der Mann aus Perth. "Ich hatte einige sehr starke Rennen, aber das hat nicht für jeden Außenstehenden so ausgesehen."