• 29.05.2013 15:05

  • von Christian Schrader

Ricciardo möchte Unfall mit "Idiot" Grosjean abhaken

Daniel Ricciardo beschreibt die Kollision mit Grosjean, die "schlimmer aussah, als ich dachte" - Vor Kanada steht für ihn Entspannung auf dem Programm

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardos Monaco-Grand-Prix endete in der Hafenschikane in Runde 62 ohne Heckflügel, als der Franzose Romain Grosjean dem Toro-Rosso-Piloten bei hoher Geschwindigkeit auffuhr. "Der Aufprall vom Crash war ziemlich hart, aber das Auto hat gehalten und ich konnte unverletzt aussteigen", beschreibt Ricciardo die Situation. "Der Schaden am Heck war aber ziemlich umfangreich. Das Chassis sollte okay sein, aber es war eine lange Nacht für die Mechaniker an der Strecke."

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Schießt noch einmal gegen Grosjean und schaut nach vorne: Daniel Ricciardo Zoom

Nach dem Rennen gab es auf jeden Fall mit Fahrer-Steward Tom Kristensen etwas zu regeln, wo der Australier und Grosjean vorsprechen mussten. "Ich bin nicht überrascht, dass Romain eine Strafe bekommen hat", sagt Ricciardo in Hinblick auf Grosjeans Strafversetzung um zehn Plätze im Qualifying beim kommenden Rennen. Die Sitzung habe auch nicht lange gedauert, denn "um ehrlich zu sein brauchte ich nicht viel erzählen", berichtet der 23-Jährige weiter. Als er dann jedoch den Unfall in Bewegtbild noch einmal zu sehen bekam, habe sich Ricciardo erschreckt: "Sie hatten die Daten und als ich mir das Video angeschaut habe, sah es schlimmer aus, als ich dachte."

Grosjean, der von seinem Team weiterhin Unterstützung erhält, hat die Strafe zurecht erhalten, einen richtigen Nutzen hat Ricciardo dadurch aber nicht. "Manchmal, wenn solche Dinge passieren, möchtest du Luft ablassen. Ich hatte aber bei der Geschichte keine Lust darauf, Grosjean anzuschreien und anzubrüllen", zeigt sich der Australier zunächst harmonisch im Umgang mit der Situation.

Ricciardo gibt Grosjean etwas mit auf den Weg


Fotos: Großer Preis von Monaco


"Es war ein enttäuschendes Ende von einem ziemlich unbefriedigenden Wochenende und ich möchte keine Energie damit verschwenden, zu schreien: 'Zum Teufel, was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?'", fügt er hinzu, um dann seinem Widersacher doch noch etwas mit auf den Weg zu geben: "Ich habe nur gesagt: 'Du bist ein Idiot', und das war's."

"Wenn es eine positive Seite gibt, dann die, dass es mir keine Punkte gekostet hat", so Ricciardo, der mit Grosjean lediglich um Rang 13 kämpfte. "Es wäre viel schlimmer, wenn ich zu dem Zeitpunkt in den Top 10 gewesen wäre." Für den Australier war die Reise nach Monaco verständlicherweise eine enttäuschende, wie er betont: "Ich kam hier Ende vergangener Woche her und habe mich sehr auf den Grand Prix gefreut. Aber jetzt, offen gesagt, bin ich froh, dass es vorbei ist. Deshalb möchte ich unbedingt nach Kanada und hoffe, dass ich da ein besseres Wochenende habe."

Australier sucht Ausgleich in der Natur

Die Strecke in Montreal weist eine komplett andere Charakterisik im Vergleich zu den engen Straßenschluchten des Fürstentums auf. Sollten sich Ricciardo und Grosjean abermals in die Quere kommen, bliebe dort auf jeden Fall Platz zum Ausweichen. "Das DRS wird wieder effektiver sein und wir werden eine Menge Überholmanöver sehen", beschreibt der Australier den Circuit Gilles Villeneuve.

Um den Vorfall mit Grosjean noch schneller zu vergessen, stehen bei Ricciardo vor dem Großen Preis von Kanada (7. bis 9. Juni 2013) bereits die nächsten Termine im Kalender. "Ich verbringe jetzt einige Tage in England bei einer Simulator-Session", so der Toro-Rosso-Pilot, "und danach geht es nach Kanada für ein paar Tage in die freie Natur, bevor ich mich auf den Weg nach Montreal mache."