powered by Motorsport.com
  • 06.08.2012 12:22

  • von Dominik Sharaf

Ricciardo glaubt an Zukunft bei Toro Rosso

Der Australier nennt seine Saison "ziemlich ärmlich", rechnet aber mit baldiger Besserung - Nie auf das Red-Bull-Cockpit von Mark Webber spekuliert

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Young-Driver-Test 2010 in Abu Dhabi war die Euphorie um einen jungen Mann vom fünften Kontinent groß: Nachdem Daniel Ricciardo den zu diesem Zeitpunkt aktuellen Red-Bull-Boliden schneller um den Kurs bewegt hatte als der frisch gebackene Weltmeister Sebastian Vettel, schrieben ihn die Gazetten schon in das Renncockpit. Doch daraus wird wohl auch drei Jahre später nichts: Eine halbe Lernsaison bei HRT und elf Einsätze bei Toro Rosso später scheint der 23-Jährige von einem Vertrag bei einem Topteam weiter entfernt denn je.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo sieht seine Zukunft im Team um Franz Tost

"Ich denke nicht, dass ich einen schlechten Job gemacht habe", sagt Ricciardo der Tageszeitung 'The West Australian' über das Jahr 2012, das mit einem neuen Platz in Melbourne begann und seitdem viele Enttäuschungen und keine weiteren WM-Punkte parat hielt. "Dass sie schon einen Ersatz für mich suchen, glaube ich nicht, obwohl die Saison bisher ziemlich ärmlich war. Aber wenn ich mich weiter verbessere, glaube ich, dass ich bleibe." Gerüchten zufolge gilt die Red-Bull-Rückendeckung allen voran Teamkollege Jean-Eric Vergne.

Dass er schon als potenzieller Nachfolger von Mark Webber gehandelt wurde, will Ricciardo nicht für bare Münze genommen haben. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass das passieren könnte, zumindest nicht in der kommenden Saison. Mir war klar, dass zuvor eine Menge Arbeit ansteht", erinnert er sich. "Um dieses Cockpit zu bekommen, hätte mir etwas Außergewöhnliches gelingen müssen", weiß der Mann aus Perth.

Die Realität sieht ganz anders aus. "Wir waren für Ergebnisse unter den Top 10 einfach nicht gut genug. Wir liegen ein Stück zurück und das ist natürlich nicht das, was wir uns erhofft hatten", meint Ricciardo und nennt die Sommerpause "eine gute Zeit, um sich Gedanken über sich selbst und das Team zu machen". Wenn andere sich im Saisonverlauf massiv steigern konnten, müsse das für die Truppe um Teamchef Franz Tost auch möglich sein, betont der Australier.

Er betont, wie schwierig es ist, bei den geringen Abständen im Feld für Konstanz zu sorgen: "Manchmal haben wir wirklich starke Leistungen gezeigt und dann hat es nicht für den 13. Platz gereicht. Aber so läuft es eben manchmal. Im vergangenen Jahr habe ich mir für Rang 20 die Seele aus dem Leib gefahren" gibt er mit Verweis auf seine HRT-Zeit zu bedenken. "Es wird nie einfach sein und es braucht Geduld sowie Vertrauen, damit das Auto besser wird."


Fotos: Daniel Ricciardo, Großer Preis von Ungarn