Renaults Ziele für 2010: Aufbauarbeit statt Titeljagd
Bob Bell weiß, dass Renaults Rückkehr an die Spitze ein steiniger Weg sein wird und plant für 2010 primär Aufbauarbeit, anstatt zur großen Titeljagd zu blasen
(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team hat eine wirkliche Albtraumsaison hinter sich: Sportlich war es das schlechteste Jahr der Franzosen seit dem Wiedereinstieg 2002, dazu gesellte sich der Skandal um Flavio Briatore und der Crash-Affäre von Singapur. Zu allem Übel sind etliche Sponsoren von Bord gesprungen und lange lag die Zukunft des Werksrennstalls in Ungewissheit.

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Bob Bell erwartet nicht, dass sein Team sich schon 2010 zu den Favoriten gehört
Doch mit dem neuen Investor Genii Capital will die französische Marke den Spatenstich für einen Neuanfang setzen. Interimsteamchef Bob Bell erläuterte gegenüber 'Autosport' die Schritte, mit denen sich Renault wieder an die Spitze setzen will und wie es im neuen Sportjahr weitergehen soll. Das wird nicht leicht, denn neben den klassischen Top-Teams Ferrari und McLaren werden auch das neue Mercedes-Team und Red Bull als Favoriten für 2010 gehandelt.#w1#
"Unser wirkliches Ziel besteht darin, Aufbauarbeit für 2011 zu leisten und um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Aber wir haben realistische Erwartungen an die Saison 2010", wird Bell zitiert. In der abgelaufenen Saison war Renault auf Platz acht der Konstrukteure abgestürzt. An ein Wunder à la Brawn glaubt der Brite allerdings nicht: "Wir werden gewiss kein Auto bauen, welches uns nach vorne katapultieren wird, dazu ist die Formel 1 ein zu enger Wettbewerb. Wir erwarten aber, uns in Richtung Spitze zu bewegen und die Top 3 herauszufordern."
Nach dem Ausstieg von ING als Hauptsponsor ist das frische Geld von Genii Capital genau das, was das Team braucht: "Das ist absolut positiv für das Team. Es hat alle Befürchtungen unserer Belegschaft hinweggewischt und gibt uns eine sichere Basis für die Zukunft. Es ist eine mehrjährige Angelegenheit, eine sehr sensible Strategie. Eine Win-Win-Situation sowohl für Renault als auch für seine Partner, es ist ein riesiger Schritt nach vorne."

