Renault trotz Pech im Aufwärtstrend
Heikki Kovalainen fuhr ein gutes und fehlerfreies Rennen auf Rang fünf, Giancarlo Fisichella nach sehenswerter Aufholjagd ohne Punkte
(Motorsport-Total.com) - Giancarlo Fisichella machte den Fans in Indianapolis richtig Freude. Nachdem er durch einen Dreher zurückfiel, arbeitete sich der Italiener durch das Feld und zeigte dabei tolle Überholmanöver. Ohne den Fehler hätte es für den Römer sehr weit nach vorn gehen können. Aber so blieb nur der neunte Rang. Heikki Kovalainen zeigte unterdessen ein starkes und fehlerfreies Rennen. Rang fünf war ein guter Lohn für seine Bemühungen.

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Giancarlo Fisichella musste sich ab der dritten Runde wieder nach vorn kämpfen
"Wieder ein gutes Ergebnis, so langsam komme ich in Schwung", frohlockte Kovalainen. "Ich hatte einen guten Start. Als alle Autos nach innen fuhren, bremste ich außen sehr spät und konnte so Räikkönen überholen. Bis zum ersten Stopp konnte ich ihn hinter mir halten. Als er an die Box ging, zusammen mit Heidfeld, versuchte ich, so schnell wie möglich zu fahren und einen Vorteil zu bekommen."#w1#
Im Zuge der Stopps führte der Finne für fünf Runden das Rennen an - die ersten Führungskilometer der Saison für das Weltmeisterteam. "Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich das Rennen anführe, bis ich an die Box kam", erklärte er. "Leider waren die Reifen nicht mehr gut genug, ich verlor auf Heidfeld und Räikkönen, als ich aus der Box kam. Ich habe versucht, Heidfeld in Kurve vier noch zu schnappen, aber es ging nicht. Dann begann ein Graining mit Reifen, weil ich im Windschatten umherrutschte."
"Aber ich übte weiter Druck auf ihn aus. Als er dann ausfiel, ging es nur noch darum, die Rundenzeiten konstant zu halten und ins Ziel zu kommen", so Kovalainen. "Die Balance war heute auf beiden Reifentypen gut. Es war schön zu sehen, dass wir den Kampf gegen BMW auch im Rennen aufnehmen können. Ferrari und McLaren sind weiterhin einen Schritt voraus, aber wir bewegen uns mit dem Auto in die richtige Richtung. Wenn wir so weitermachen, dann nähern wir uns auch der Spitze."
Trotz des amüsanten Rennens war Fisichella nicht zufrieden. "Ich bin enttäuscht vom Ergebnis", so der Römer. "In der zweiten Runde verlor ich vor der Kurve vier das Heck, das störte dann man ganzes Rennen. Wir hatten eine Ein-Stopp-Strategie geplant, und selbst mit viel Benzin konnte ich recht einfach auf meiner Verfolgungsjagd überholen. Unsere Pace war heute stark, einige Autos konnte ich in Kurve sechs auf der Außenlinie überholen. Ich musste aggressiv sein, aber dennoch kamen wir außerhalb der Punkte an."
"Ohne den Dreher wäre ich sicher auf Rang sechs eingelaufen, es war also eine verpasste Chance", fuhr er fort. "Die Ergebnisse in den beiden Rennen in Nordamerika waren nicht gut, aber die Pace des Autos war es. Das ist vor der Rückreise nach Europa ermutigend. Wir gehen in die richtige Richtung, nun kommen zwei wichtige Rennen für das Team. Ich bin zuversichtlich, dass wir gegen BMW kämpfen können und auch die Lücke nach vorn schließen."
"Heikki fuhr wieder ein effektives und kontrolliertes Rennen, er konnte auf seinem guten Ergebnis des vergangenen Rennens aufbauen", so Chefingenieur Pat Symonds. "Er war das gesamte Wochenende über konkurrenzfähig und diese vier Punkte sind mehr als verdient. Wir haben die Strategien aufgeteilt. Giancarlo fuhr auf einem Stopp. Hätte er sich nicht in Runde zwei gedreht, wäre er in der Nähe seines Teamkollegen ins Ziel gekommen."
Die Nordamerikareise schloss der Engländer mit einem positiven Gefühl ab. "Es hat sich gezeigt, dass unsere Leistungen wieder auf das gewünschte Niveau kommen", erklärte er. "Das ist für alle, die so hart arbeiten, sicher ermutigend. Wir geben uns keinen Illusionen hin, wenn wir nach Europa zurückkehren, gibt es noch mehr zu tun."
"Das war ein tolles Rennen für Heikki", lobte Teamchef Flavio Briatore. "Er hat seine Sache fantastisch gemacht. Er konnte Druck auf BMW ausüben und wir in jedem Stint konkurrenzfähig. Giancarlo hätte Ähnliches leisten können, aber ein Fehler früh im Rennen zerstörte seine Chancen. Dennoch war es ein positiver Tag für uns. Wir konnten unseren direkten Gegnern in der Meisterschaft Punkte wegnehmen und diesen Trend müssen wir in den nächsten Rennen fortsetzen."

