• 07.05.2010 18:13

Renault: Nur Übersteuern bereitet Probleme

Robert Kubica und Vitaly Petrov hatten am Trainingsfreitag leichtes Übersteuern, aber ansonsten einen weitgehend normalen Arbeitstag

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team erlebte einen weitgehend normalen Trainingsauftakt. Allerdings trat an beiden Fahrzeugen ein leichtes Übersteuern auf, das Piloten und Techniker bis zum morgigen Qualifying abstellen möchten. Robert Kubica wurde im ersten Freien Training am Vormittag mit 1:22.202 Minuten Siebter, am Nachmittag konnte er diese Zeit um genau eine Sekunde unterbieten und belegte Rang sechs.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica hatte im Training mit ungewohntem Übersteuern zu kämpfen

"Wir hatten am Vormittag ein paar kleinere Probleme und konnten nicht so viele Daten sammeln wie geplant. Deshalb sind wir im zweiten Training deutlich mehr gefahren, denn wir mussten noch die Reifentypen vergleichen und einige Abstimmungsvarianten testen", berichtet Kubica. "Im Moment tendiert das Auto noch leicht zum Übersteuern, uns steht heute Abend also noch etwas Denkarbeit bevor. Außerdem müssen wir darauf achten, wie sich die Strecke entwickelt. Von den Rundenzeiten her liegen wir dort, wo wir uns an einem Freitag in etwa erwarten."#w1#

Teamkollege Petrov fuhr am Vormittag mit einer Zeit von 1:22.397 Minuten auf den neunten Platz. Am Nachmittag konnte der Russe sich nicht steigern und kam mit 1:22.435 Minuten auf Platz 16. Für ihn sei der erste Trainingstag "absolut normal" verlaufen, bilanziert Petrov: "Wir haben unser gewohntes Programm aus Reifenvergleich und Setup-Arbeit durchgeführt."

Vitaly Petrov

Vitaly Petrov hatte am Nachmittag auch ein bisschen mit dem Wind zu kämpfen Zoom

"Am Nachmittag wurde es sehr windig, was sich extrem auf die Fahrzeugbalance ausgewirkt hat", berichtet der Russe weiter. "Der Wetterwechsel erschwerte uns den Vergleich der unterschiedlichen Abstimmungen. Außerdem stellte sich bei mir im zweiten Training etwas Übersteuern ein. Es gibt also morgen im dritten Training noch einiges zu tun, damit wir optimal auf das Qualifying vorbereitet sind."

Chefingenieur Alan Permane war mit den Streckenbedingungen weitgehend zufrieden: "Der Circuit de Catalunya wird regelmäßig benutzt, daher war die Fahrbahnoberfläche schon zu Trainingsbeginn in einem akzeptablen Zustand. Aber wie auf jedem anderen Kurs auch veränderte sie sich im Laufe des Trainings und gewann an Grip", sagt er. "Am Nachmittag kam starker Wind auf. Allein der Gegenwind auf der Zielgeraden machte es schon schwer, vernünftige Vergleich anzustellen."


Fotos: Renault, Großer Preis von Spanien


Renault hat nur kleine Weiterentwicklungen dabei, während einige Konkurrenten in Barcelona mit umfangreichen Upgrades aufwarten. Wo Renault im Vergleich zu den Gegnern steht, kann Permane noch nicht beurteilen, da noch nicht alle Daten ausgewertet sind. "Außerdem wissen wir natürlich nicht, mit welchen Spritladungen die anderen Teams unterwegs waren. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass wir uns etwa dort einreihen, wo wir in den bisherigen Rennen standen - ich glaube nicht, dass sich die Kräfteverhältnisse signifikant verschoben haben", so Permane.

"Ich glaube nicht, dass sich die Kräfteverhältnisse signifikant verschoben haben." Alan Permane

Renault hat im Training die harten Prime- und die weichen Option-Reifen über kurze und lange Distanzen ausprobiert. "Diese beiden Mischungen kennen wir jetzt ganz gut, denn es sind dieselben, die uns auch in den vorigen drei Rennen zur Verfügung standen", berichtet der Chefingenieur. "Die Strecke nimmt die Reifen hart ran, besonders den linken vorderen. Bevor wir uns auf eine Reifenstrategie festlegen können, müssen wir erst noch einige Daten auswerten."

Das Übersteuern allerdings sei für den R30 eher untypisch, räumt Permane ein: "Grundsätzlich ist er eher untersteuernd ausgelegt. Wir haben das mit ein paar Setup-Änderungen teilweise kuriert, müssen daran aber morgen noch weiter arbeiten. Vitaly fand heute zuwenig Grip, vor allem mit der weicheren Gummimischung. Auch bei ihm gibt es bis morgen noch einiges zu optimieren, damit er auf den Positionen fahren kann, die er zuletzt belegte."