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  • 28.06.2018 15:21

  • von Dominik Sharaf

Renault meint: McLaren-Honda hat eine Messlatte gefehlt

Ohne ein zweites Kundenteam hätte es mit der Kombination kaum vorwärts gehen können, meint Cyril Abiteboul - Er hätte zuletzt aber Druck auf Red Bull ausgeübt

(Motorsport-Total.com) - Renaults Formel-1-Geschäftsführer und Teamchef Cyril Abiteboul meint, dass einer der Gründe für das Scheitern der Partnerschaft zwischen McLaren und Honda das Fehlen eines zweiten Kundenteams gewesen wäre. Wie er erklärt, würde er es schätzen, den eigenen Antrieb bei Red Bull in Aktion zu erleben: "So eine Messlatte haben Honda und McLaren schmerzlich vermisst", meint er.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier, Cyril Abiteboul

Eric Boullier und Cyril Abiteboul treiben sich nun gegenseitig an Zoom

Red-Bull-Teamchef Christian Horner dagegen deutet an, dass die Konstellation für seine Farben eher problematisch als hilfreich gewesen wäre. "Ich würde nicht behaupten, dass es unhaltbar geworden wäre", sagt er über die Zeit nach dem werksseitigen Wiedereinsteig Renaults in der Saison 2016, "es hat die Dynamik allerdings verändert, besonders mit der aktuellen Motorengeneration."

Heißt: Allen Versprechungen zum Trotz legten die Renault-Ingenieure bei der Entwicklung der V6-Hybride zuletzt offenbar mehr Wert auf die eigene Truppe als auf Red Bull. "Aber das sollte auch so sein", relativiert Horner und scheut sich davor, die Prioritätensetzung in Viry als Grund für den Wechsel zu Honda anzuführen. "Wir hatten einfach das Gefühl, die Zeit wäre reif", sagt Horner.

Oder war es vielmehr Renault, das den Wechsel mit seinen Deadlines forcierten? "Wir haben etwas Druck ausgeübt", räumt Abiteboul ein. Man hätte bezüglich der Konstellation im kommenden Jahr Gewissheit haben wollen - auch, um die offene Arbeitsweise mit Red Bull ohne Geheimnisse und Tabus zu schützen. Schließlich funktioniert das nur solange man sicher miteinander im Bunde ist.

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