Renault kann sich keinen zweiten Windkanal leisten
Renault hat gezeigt, dass man WM-Titel auch ohne ein Rekord-Budget gewinnen kann - an dieser Strategie will man festhalten
(Motorsport-Total.com) - Nach Aussage von Flavio Briatore, dem Teamchef des Renault-Teams, liegt das Budget der Franzosen um rund 30 Prozent unter den höchsten Jahresbudgets der Formel 1, die Toyota, McLaren-Mercedes und Ferrari zur Verfügung stehen. Dennoch hat man es geschafft, in diesem Jahr den Fahrerweltmeister zu stellen und man kämpft zudem um den Konstrukteurstitel.
© Renault
Pat Symonds: Es bleibt bei einem Windkanal und einem Testteam
Und während zum Beispiel Toyota gerade einen weiteren Windkanal aufbaut und zahlreiche andere Top-Teams bereits in zwei Windtunneln praktisch rund um die Uhr parallel testen, kommt so etwas für den Rennstall aus Enstone nicht in Frage: "Das Problem ist, dass ein zweiter Tunnel in der heutigen Zeit eine entsetzlich hohe Investition erfordert", so Pat Symonds, Technischer Direktor von Renault gegenüber 'Autosport'.#w1#
Abgesehen von McLaren-Mercedes gibt es wohl kein Team im Feld, das über eine bessere Aerodynamik verfügt als Renault - trotz der Tatsache, dass man in nur einem Windkanal testet. Symonds muss aber zugeben, dass dem Rennstall auch die freiwillige Testbeschränkung auf 30 Tage pro Saison geholfen hat, sonst wäre der Rückstand wohl größer, weil es auch in dieser Beziehung dem Team am Budget gefehlt hätte, mit Toyota, McLaren und Ferrari mitzuhalten: "Wir können es uns gar nicht leisten, zwei Testteams zu haben", so der 52-Jährige.
Über den Vorschlag von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, im Winter für Testfahrten nach Bahrain zu fliegen, kann Symonds nur den Kopf schütteln: "Das werden wir mit Sicherheit nicht tun, das ist einfach zu teuer - wir können uns das nicht leisten. Bahrain kostet rund 12 Dollar je Kilogramm Luftfracht und wir verschicken mehr als nur einen Koffer!"
