powered by Motorsport.com
  • 11.06.2016 23:49

  • von Dominik Sharaf

Renault: FIA akzeptiert Gnadengesuch für Magnussen-Start

Chassiswechsel und Boxengassenstart für Kevin Magnussen, der die Schuld an seinem Trainingscrash trotz ungeheizter Reifen auf sich nimmt

(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen wird im Rennen zum Kanada-Grand-Prix am Sonntag an den Start gehen dürfen - auch wenn der Däne das Qualifying aufgrund eines heftigen Unfalls im dritten Freien Training verpasste. Wie die FIA am Samstagabend mitteilte, war Renault mit einem Gnadengesuch erfolgreich und konnte mit zuvor erzielten Zeiten glaubhaft machen, dass Magnussen schnell genug für die 107-Prozent-Hürde gewesen wäre. Für den Unfall macht er kalte Reifen verantwortlich.

Als er mit gebrauchten Ultrasoft-Pneus von der Bahn abkam und ausgangs der Kombination aus Kurve 6 und 7 in die Mauer rauschte, hätte er sich gefühlt wie auf Glatteis: "Die Outlap war sehr seltsam. Wir hatten keine Zeit, um die Reifen unter Heizdecken auf Temperatur zu bekommen. Wir haben sie einfach draufgesteckt und sie waren extrem rutschig", klagt Magnussen. "Es war verrückt, denn wir haben das auch zuvor so gemacht. Vielleicht lag es daran, dass die Strecke so kühl war?"

Magnussen nimmt die Schuld daran, dass er beim Beschleunigen aus der Kurve eine Bodenwelle erwischte und der Wagen ausbrach, auf sich. "Ich fahre, also bin ich verantwortlich", wird der 23-jährige Formel-1-Rückkehrer kleinlaut. Die guten Nachrichten: Das Chassis wird Renault wieder aufbauen, sodass es voll funktionstüchtig ist. in Montreal kommt ein zuvor von Teamkollege Jolyon Palmer verwendetes Modell zum Einsatz, weil die Zeit aüf die aufwendigen Arbeiten an einem Grand-Prix-Wochenende fehlt. "Alles war beschädigt. Der Aufprall war hart", so Magnussen.

Auch erledigt sich eine Strafversetzung um drei Plätze wegen Getriebewechsels von selbst. Hinzu kommt, dass Magnussen nun jedes beliebige Setup einstellen kann - sollte es also wie erwartet regnen, könnte er reagieren. Teamchef Frederic Vasseur unterstreicht, dass der Chassiswechsel und der Verzicht auf das Qualifying auch ihr Gutes gehabt hätten: "Es war ja eine Vorsichtsmaßnahme, aber es ist auch sehr viel besser so", erklärt der Franzose. "Es ist der beste Weg, damit umzugehen."

Teamkollege Jolyon Palmer bleib als 16. wie so oft hinter den Renault-Erwartungen zurück, erklärt aber: "Ich bin zufrieden mit meiner Runde und das Auto gefällt mir nun sehr viel besser - gestern war es der Horror. Nachdem wir das Setup verbessert haben, war es ein Unterschied wie Tag und Nacht." Palmer kann über seinen Abflug in Monaco, bei dem er auf einem Fußgängerüberweg wegrutschte, lachen: "Hier gibt es keine Zebrastreifen, also freue ich mich auf das Rennen."

Folgen Sie uns!