Renault-Boss fordert bessere zweite Saisonhälfte
Carlos Ghosn ist sich bewusst, dass Renault nicht jedes Jahr den WM-Titel gewinnen kann, fordert aber zumindest, dass der Rennstall "Teil der Show" ist
(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Renault ist in diesem Jahr bisher nur die vierte Kraft. In Monte Carlo konnten die Franzosen immerhin einen Aufwärtstrend verzeichnen, denn Giancarlo Fisichella fuhr im Qualifying und im Rennen auf den vierten Rang. Allerdings ist der Stadtkurs aufgrund seiner einmaligen Charakteristik kein Maßstab für den Rest der Saison. Gut möglich also, dass man beim kommenden Rennen in Kanada wieder hinter das BMW Sauber F1 Team zurückfällt.

© Renault
RenaultF1-Präsident Dassas, Renault-Chef Ghosn und Teamchef Briatore
Renault-Geschäftsführer Carlos Ghosn verfolgte den schillernden Grand Prix vor Ort und zeigte sich bedingt zufrieden mit dem Abschneiden seines Teams: "Für mich ist es wichtig, dass es einen Trend gibt", erklärte er gegenüber Medienvetretern.#w1#
Dabei machte er aber auch klar, dass man nicht um jeden Preis in der Formel 1 mitfahren wird: "Wenn ich mich in einer Situation befinde, in der wir die Nummer vier oder fünf sind und wir nicht die Hoffnung haben, besser abzuschneiden, Teil der Show zu sein oder wieder zu gewinnen, dann frage ich mich, warum wir dabei sind."
Man wolle nicht in der Formel 1 an den Start gehen, nur um dabei zu sein: "Das wollen wir nicht tun. Aber Hochs und Tiefs, das sind wir gewohnt. Nach acht Siegen im vergangenen Jahr und dem Gewinn beider Titel musste sich das Team von Flavio Briatore in diesem Jahr bisher mit einem fünften Rang von Fisichella beim Saisonauftakt in Australien und dem vierten Platz in Monte Carlo zufrieden geben.
Ghosn ist "sehr zuversichtlich", dass das Team eine wesentlich bessere zweite Saisonhälfte erleben und man dann wieder ganz vorne mitmischen wird: "Wir sind hier, um zu gewinnen. Aber ich kann von Flavio nicht verlangen, dass wir jedes Jahr gewinnen. Ich bitte ihn darum, aber ich kann nicht erwarten, dass das Team in jedem Jahr die Nummer 1 ist."
Es sei jedoch wichtig, dass das Team sich zumindest im Kampf um den Titel befindet, auch wenn man den Kampf letztendlich doch verliert. Dass man in diesem Jahr keine Chance auf den Gewinn der Meisterschaft hat, erklärt der Renault-Boss mit der Tatsache, dass man im vergangenen Jahr alle Ressourcen in den Gewinn des Titels steckte und damit zu wenig Entwicklungsarbeit für diese Saison betrieb.

