• 03.02.2011 19:21

  • von Britta Weddige

Renault: Bestzeit und umfassende Setup-Arbeiten

Robert Kubica fuhr zwar in Valencia Bestzeit, wichtiger ist Renault jedoch, dass das Testprogramm trotz neuer technischer Probleme stetig voran kommt

(Motorsport-Total.com) - Am Ende konnte sie Robert Kubica alle übertrumpfen: Der Pole war heute im Renault R31 mit 1:13.144 Minuten der Schnellste und sorgte damit gleichzeitig für die absolute Bestzeit des Drei-Tages-Tests in Valencia. Renault nimmt diese Bestzeit wohlwollen zur Kenntnis, wichtiger ist dem Team jedoch, dass positive Erkenntnisse gemacht wurden, dass die Entwicklung voran kam und dass nun die letzten Kinderkrankheiten des neuen Boliden behoben werden.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Renault begann heute am R31 schon mit umfassenden Setup-Arbeiten

Denn auch heute blieb Renault nicht von technischen Problemen verschont. Am Vormittag streikte die Elektrik, und es dauerte länger als erwartet, der Ursache auf den Grund zu gehen. Damit konnte Kubica nur 95 Runden fahren, weniger als ursprünglich geplant. Am Vormittag führte das Team Aerodynamiktests durch, um den Abtrieb zu messen, den das Auto produziert. Dazu gehörte, das Auto mit konstantem Tempo auf der Geraden zu bewegen. Die Ergebnisse stimmten mit denen aus dem Windkanal überein.

Außerdem feilte Renault an der Abstimmung des R31. Zum ersten Mal wurden am Auto größere Änderungen vorgenommen, wobei die Balance Schritt für Schritt verbessert werden konnte. Das Team fand in Sachen Setup eine gute Richtung. Am Nachmittag konzentrierte sich Renault dann darauf, an der Zuverlässigkeit des Autos zu arbeiten. Dafür fuhr Kubica Longruns. Fast alle Systemchecks sind nun absolviert. Damit kann sich das Team nächste Woche in Jerez auf die Arbeit an der Performance und mit den Reifen konzentrieren.

"Ich denke, dass man den Tag in zwei Hälften aufteilen kann", bilanziert Kubica. "Denn wir hatten am Vormittag Probleme und konnten erst gegen 13:30 Uhr richtig mit dem Fahren anfangen. Aber nachdem wir die Probleme am Auto gelöst hatten, konnten wir ein bisschen am Setup und mit den Reifen arbeiten. Weil wir am Vormittag Zeit verloren haben, konnte ich jedoch nicht so viele Runden fahren wie geplant. Aber es ist besser, wenn Zuverlässigkeitsprobleme beim Testen auftreten als beim ersten Rennen in Bahrain."

Mit seiner Zeit heute konnte Kubica die gestrige Bestzeit von Fernando Alonso im Ferrari F150 noch um 0,2 Sekunden unterbieten. Doch der Pole will noch kein endgültiges Urteil über den R31 treffen: "Es ist unmöglich, das Auto vom Gefühl her mit dem alten Auto zu vergleichen. Das Gefühl kann auch sehr davon abhängen, wie die Dinge aussehen, wenn alle gleich gut gerüstet sind und alle zur gleichen Zeit fahren. Wir müssen weiter arbeiten und pushen. Und versuchen, die Probleme zu lösen, die wir in Valencia hatten."

"Es ist besser, wenn Zuverlässigkeitsprobleme beim Testen auftreten als beim ersten Rennen in Bahrain." Robert Kubica

Technikchef James Allison ergänzt: "Nach Monaten harter Arbeit des gesamten Teams war es toll, in dieser Woche mit dem R31 zum ersten Mal auf die Strecke zu gehen. Unsere ersten drei Testtage blieben nicht ohne Zwischenfall. Aber wir konnten relativ viel fahren und zeigen, dass die Schlüsselsysteme des Autos trotz seines eher ungewöhnlichen Designs zuverlässig und funktionell sind."

Dieser erste Test habe außerdem gezeigt, dass dem Reifenmanagement in dieser Saison eine ungemeine Bedeutung zukommen wird, so Allison weiter: "Von daher war es gut, dass wir in diesem Bereich Fortschritte gemacht haben. Beim zweiten Wintertest kommende Woche möchten wir in Sachen Abstimmung und Reifenmanagement weitere Fortschritte machen, bevor wir dann bei den späteren Tests das Paket für das erste Rennen schnüren."