• 14.08.2006 11:20

  • von Fabian Hust

Renault bei der Berufungsverhandlung dabei

Am 22. August wird der "Fall Schwingungstilger" vor dem Berufungsgericht verhandelt, Renault hat eine Einladung zur Anhörung angenommen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich muss das FIA Berufungsgericht am 22. August nur die FIA-Vertreter und die Rennkommissare vom Hockenheimring vorladen, die im "Fall Schwingungstilger" unterschiedlicher Meinung sind, doch auch Renault wird als beteiligte Partei der Anhörung beiwohnen. Dies hat das Weltmeisterteam am Montag bekannt gegeben.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Pat Symonds wird zum "Fall Schwinguntstilger" Stellung beziehen

Das Berufungsgericht muss entscheiden, wer Recht hat - die FIA, die die Schwingungstilger 2005 noch abgenickt hatte, um sie dann nach dem Großen Preis von Frankreich 2006 zu verbieten, oder die Stewards, die das System als legal eingestuft hatten und sich damit dem eigenen Verband widersetzten. Seit September 2005 hatten teilweise bis zu sechs andere Teams das System eingebaut.#w1#

"Jeder Teilnehmer der FIA Formula 1 World Championship ist eingeladen worden, der Anhörung beizuwohnen", heißt es in einer Mitteilung des Teams. "Das Renault-Team hat die Einladung als beteiligte Partei am Ausgang der Anhörung angenommen, hat man das System doch Ende 2005 in der Formel 1 eingeführt und es von Anfang an in das Design des 2006er Autos integriert."

Renaults Chefingenieur Pat Symonds kündigt an, dass man dem Gericht etwas zu dem Fall vortragen wird, wollte im Vorfeld aber nicht auf die Inhalte eingehen: "Wir glauben, dass es ein unvoreingenommenes abschließendes Urteil ist und wir werden seine Entscheidung respektieren."

Der Einsatz der Franzosen macht die Bedeutung des Systems für den Rennstall deutlich. Das System lindert die Nickbewegung des Autos beim Fahren und sorgt so für ein ruhigeres Fahrverhalten, da vor allem die Position der Flügel zum Luftstrom konstanter bleibt.

Dadurch wird die aerodynamische Leistung des Autos erhöht. Das ist auch der Knackpunkt, denn die FIA vertritt nun die Meinung, dass es sich bei Schwingungstilger um bewegliche aerodynamische Hilfsmittel handelt, was laut Reglement verboten ist.

Symonds ist jedoch der Meinung, dass die FIA gar nicht weiß, was sie da eigentlich tut. Würde sie das System verbieten, müsse man die Definition eines Formel-1-Autos komplett überdenken. Dann wären theoretisch auch Dämpfer und Federn zu verbieten, schließlich sind diese auch nicht starr und wirken sich auf die Aerodynamik eines Autos aus.