• 23.08.2014 20:14

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Reifentaktik in Spa: Zwei Stopps und ein bisschen Graining

Pirelli-Sportchef Paul Hembery glaubt, dass die Formel Weich-Weich-Medium in Belgien der Erfolgsweg ist - Verschleiß unkritisch, Graining möglich

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren gab es im Paddock kein anderes Thema als die Pirelli-Reifen. War von den konservativer gestalteten Pneus im Laufe der Saison 2014 kaum noch die Rede, könnten sie am Sonntag beim Rennen in Spa-Francorchamps eine wichtigere Rolle spielen. "Graining kann ein Problem werden", blickt Nico Hülkenberg darauf voraus, dass seine Gummis eventuell mit dem Körnen beginnen. Der Force-India-Pilot erwartet aber kein belgisches Reifendebakel: "Sonst sehe ich keine", erklärt er.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Für Sonntag ist kein Regen angekündigt: Die Pirelli-Slicks werden gefragt sein Zoom

Paul Hembery dagegen glaubt, dass die Ingenieure mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen konfrontiert sind: "Die Teams haben eine knifflige Aufgabe vor sich, weil wir nach einem nassen Qualifying ein Rennen im Trockenen erwarten", meint der Pirelli-Sportchef mit Blick auf eine geringere Niederschlagswahrscheinlichkeit. Die Kehrseite der Medaille besteht darin, dass Vorerfahrung einmal mehr Mangelware ist: "Das heißt, dass die Daten von heute für den Grand Prix vielleicht gar keine Rolle spielen."

Laut Hembery wird die Standardstrategie wie folgt aussehen: Die Fahrer starten auf den weichen Reifen, nehmen dann einen zweiten Satz der "zwei Sekunden schnelleren" Mischung und beenden das Rennen auf dem Medium-Pneu, um diesen so wenig wie möglich zu nutzen. "Wir erwarten zwei Stopps, aber es ist möglich, dass einige Teams es mit drei versuchen", erklärt der Brite 'Motorsport-Total.com', schränkt aber ein: "Wenn ich an den Verschleiß denke, ist es nicht unbedingt nötig und die Teams werden versuchen, einen zusätzlichen Stopp zu vermeiden."

Er rechnet ohnehin mit langen Stints, weil Trockenreifen alles andere als Mangelware sind: "Weil im Qualifying keine Slicks verwendet wurden, haben alle noch neue Sätze. So halten sie sich alle Optionen offen", analysiert Hembery.