"Reifenskandal" beim USA-GP 2005: Gericht weist Klage ab
Jene Fans, die beim Großen Preis von Indianapolis 2005 wegen der Reifenprobleme bei Michelin ein Rennen mit nur sechs Autos sahen, bekommen keinen Schadensersatz
(Motorsport-Total.com) - Ein US-Berufungsgericht hat am Freitag eine Klage von Formel-1-Fans zurückgewiesen, die nach einem Besuch des Großen Preises der USA im Jahre 2005 ihr Geld zurückfordern wollten. Bei dem Rennen in Indianapolis hatten nur sechs der 20 Fahrer das Rennen aufgenommen, da Michelin wegen Problemen mit den Reifen in der modifizierten Steilwandkurve die Sicherheit nicht garantieren konnte.

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Beim Großen Preis der USA waren 2005 nur sechs Bridgestone-Autos am Start
Das Gericht in Chicago entschied, dass die Zuschauer kein Recht auf ein Rennen mit einem kompletten Starterfeld hätten: "Ein Rennen mit sechs Autos mag weniger wertvoll, interessant oder herausfordernd sein als ein Rennen mit 12 Autos, aber es unter den Regeln nicht verboten oder unannehmbar", begründete Richter Richard Cudahy die Entscheidung. "Die Kläger hatten keinen vertraglichen Anspruch auf eine andere Leistung."#w1#
Toyota-Pilot Ralf Schumacher war nach einem Reifenplatzer in Kurve 13 schwer verunglückt, worauf eine Untersuchung ergeben hatte, dass die Michelin-Reifen nicht mit der aufgerauten Steilwandkurve zurechtkommen.
Die Franzosen wollten daraufhin eiligst neue Reifen einfliegen, was der Automobilweltverband jedoch nicht gestattete, da das Reglement vorschreibt, dass jeder Reifenhersteller an einem Wochenende nur zwei Reifentypen einsetzen darf. Der Verband lehnte es auch ab, eine zusätzliche Schikane zu installieren, um das Tempo in der Steilwandkurve zu reduzieren.
Nach dem Rennen hatten einige Fans die FIA, den Betreiber des 'Indianapolis Motor Speedway', Michelin und Teams verklagt und forderten ihr Eintrittsgeld und eine Erstattung der Reisekosten. Michelin griff tief in die Tasche, um das angeschlagene Image wieder aufzupolieren. 20.000 Tickets wurden erstattet, 20.000 weitere für 2006 hinzugekauft. Zudem spendeten die Franzosen knapp 40.000 Dollar.

