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Red Bull: WM-Chance für Stallorder nicht realistisch genug

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hält das Duell seiner Piloten nicht für gefährlich und die Titelchancen in diesem Jahr für zu utopisch

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Verlauf der Tests vor der Formel-1-Saison 2014 war kaum abzusehen, dass Red Bull nach 14 Rennen schon drei Siege eingefahren haben würde. Nach dem Verlauf der ersten 14 Rennen war kaum abzusehen, dass es Sebastian Vettel zum dritten Mal schaffen würde vor Daniel Ricciardo ins Ziel zu kommen. Beim Versuch, den Verlauf der verbleibenden fünf Rennen abzusehen, bleibt das amtierende Weltmeisterteam daher vorsichtig. Realistische Titelchancen mag man sich aber nicht mehr ausrechnen.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Sebastian Vettel

Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel dürfen bei Red Bull frei fahren Zoom

Der Grand Prix von Singapur war mal wieder ein Lichtblick für Red Bull. Nach relativer Chancenlosigkeit in Monza spielten Vettel und Ricciardo wieder eine Rolle an der Spitze und konnten sich am Ende mit dem zweiten und dritten Platz als stärkstes Team hinter Mercedes auszeichnen. Sechs Runden vor Schluss lag der amtierende Weltmeister sogar vor Hamilton in Führung. Sechs Runden reichten dem Briten allerdings auch aus, um 13,5 Sekunden vor Vettel ins Ziel zu kommen.

Mercedes ist noch immer unschlagbar. Der technische Ausfall von Nico Rosberg und die gespannte Atmosphäre zwischen den Silberpfeil-Piloten rufen dennoch die WM-Chancen-Rechner hervor. Ricciardo liegt derzeit in der Gesamtwertung 60 Punkte hinter dem neuen WM-Führenden Hamilton. Vettel hat einen Abstand von 117 Zählern zur Spitze. Bei noch 150 zu holenden Punkten besteht rechnerisch also selbst für den Heppenheimer noch eine Chance.

Vettel holt auf

Mit seinem zweiten Platz in Singapur liegt Vettel allerdings auch noch immer 57 Punkte hinter Ricciardo. Wenn es einer schaffen könnte, das Mercedes-Duo bis Saisonende noch zu knacken, dann der Australier, der sich beim Nachtrennen ohne Aufsehen zu erregen hinter Vettel einreihte.

"Es ist großartig für Seb, ein ordentliches Wochenende zu haben und ein gutes Rennen", freut sich Teamchef Christian Horner für seinen Schützling. "Es ist gut für ihn, wieder auf dem Podium zu stehen. Er war das ganze Wochenende über schon schnell, er konnte gut mit dem Reifenverschleiß umgehen und kann viel Positives aus diesem Wochenende mitnehmen."


Fotostrecke: GP Singapur, Highlights 2014

Markierte das Nachtrennen in Südostasien den ersehnten Wendepunkt in der vom technischen Pech verfolgten Saison des viermaligen Weltmeisters, so könnte es auch im teaminternen Duell bei Red Bull wieder enger zugehen. Davon könnte dann wieder Mercedes profitieren, wenn ihr ärgster Verfolger Ricciardo die Punkte vom eigenen Garagennachbarn gestohlen bekommt.

Teamorder nur im Konjuntkiv

"Mathematisch haben sie beide noch eine Chance", reflektiert Horner, der allerdings nicht glaubt, dass er bei seinen Piloten eingreifen muss. "Es ist noch ein langer Weg und es liegt an ihnen, das auf der Strecke auszutragen. Es wäre falsch, da in der jetzigen Situation einzugreifen. Wir lassen sie fahren, wie man gesehen hat." Das weiß laut des Teamchefs auch Riccardo und ist damit einverstanden. Der junge Australier möchte sich ohnehin lieber aus eigener Kraft gegen den Red-Bull-Star durchsetzen.

"Wenn es eine realistische Chance geben würde, dass Daniel gewinnen könnte und Sebastian mathematisch nicht mehr im Titelkampf wäre, dann würden wir natürlich das bestmögliche fürs Team tun", so Horner. "Aber im Moment sind wir davon weit entfernt. Wir gehen ein Rennen nach dem anderen an. Beide sind gerade noch so im Titelkampf und beide haben gerade viele Punkte auf Nico aufgeholt. Daniel hat vielleicht drei Punkte auf Seb verloren, aber es ist schwer zu sagen, ob das dann den Unterschied machen wird."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Singapur, Sonntag