• 27.07.2013 16:51

  • von Timo Pape

Red Bull leicht enttäuscht von Vettel

Ausnahmsweise ist die Chefetage von Red Bull mal nicht stolz auf Sebastian Vettel, der die Pole-Position knapp verpasste - wohl aber auf Mark Webber

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel ist beim Qualifying zum Großen Preis von Ungarn knapp an Mercedes-Pilot Lewis Hamilton gescheitert, der seinerseits die dritte Pole-Position in Folge holte. Bis zum Ende sah es für den amtierenden Weltmeister eigentlich gut aus, letztlich fehlten ihm jedoch um 38 Tausendstel zum ersten Platz und er landete "nur" auf Position zwei. Vettels Teamchef Christian Horner und sein Motorsportdirektor Dr. Helmut Marko sind deshalb etwas enttäuscht über die letzte Runde ihres Top-Piloten.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Helmut Marko

Helmut Marko und Christian Horner hatten sich die Pole-Position in Ungarn erhofft Zoom

"Er hätte nur seine vorherigen Zeiten erreichen müssen, dann hätte es geklappt. Das war jetzt eine kleine Enttäuschung", stellt Marko nach dem Rennen gegenüber 'Sky' fest. Auch Teamchef Horner hadert etwas mit der letzten Runde Vettels: "Ich denke, er hat ein Zehntel in drei verschiedenen Kurven verloren. Wahrscheinlich war es keine Runde, mit der er total zufrieden ist." Begonnen habe der Heppenheimer sehr, sehr stark: "Er war zwei Zehntel vorn bis zu Kurve 5, verlor da ein bisschen Zeit und in der letzten Kurve auch ein bisschen", so Horner gegenüber 'Sky Sports F1'.

Taktisch habe Red Bull aber auch nicht alles perfekt hinbekommen, gibt Marko zu: "Die Strecke ist zum Schluss deutlich schneller geworden, und wir sind am Anfang draußen gewesen." Trotzdem habe am Ende der Fahrer die Pole-Position hergegeben: "Der Speed hat schon gepasst. Im Qualifying war bei Sebastian alles in Ordnung", gibt Marko zu bedenken.

Ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Mark Webber. Der musste sich unter anderem ohne sein ausgefallenes KERS qualifizieren, schaffte es dennoch in den letzten Qualifyingabschnitt. "Es war eine desaströse Session", erinnert sich Horner. Gleich mehrere Probleme seien bei Webber aufgetreten, am schwerwiegendsten dürfte aber der KERS-Verlust gewogen haben: "Das macht fast eine Sekunde aus. So war es schon ein grandioses Ergebnis für ihn, in Q3 zu kommen", lobt sein Teamchef.

"Es war eine desaströse Session." Christian Horner

Auch wenn es morgen - wie angenommen - während des Rennens noch wärmer werden sollte, fürchtet Marko keine weiteren Technikausfälle: "Die Probleme, die bei Mark aufgetreten sind, sind nicht hitzerelevant - die haben andere Ursachen." Ein Vorteil für Webber könnte sein, dass er im Rennen auf eine alternative Strategie zurückgreifen kann: "Wir haben uns entschieden, aus taktischen Gründen nicht mehr in Q3 zu fahren. So haben wir morgen die freie Reifenwahl", erklärt Horner.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Ungarn, Samstag


Für Vettel stehen die Chancen auf seinen ersten Ungarn-Sieg aber trotz seines zweiten Startplatzes nicht schlecht, das weiß auch Marko: "Morgen ist ein langer Renntag. Es wäre natürlich angenehm, wenn wir nach der ersten Runde vorn wären, weil man dann sein Tempo bestimmen kann." Generell habe man im Qualifying aber immerhin auf Mercedes aufgeholt: "Es ist jetzt eine Zehntelsekunde gewesen, aber wir kommen näher dran", so Horner.

"Es ist jetzt eine Zehntelsekunde gewesen, aber wir kommen näher dran." Christian Horner