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  • 10.11.2017 20:00

  • von Stefan Ehlen & Oleg Karpow

Red Bull erwartet Duell mit Ferrari - hinter Mercedes

Daniel Ricciardo und Max Verstappen sehen Red Bull bei Formel 1 in Brasilien nicht auf Augenhöhe mit Mercedes, wohl aber in einem direkten Zweikampf mit Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hatte die Trainings der Formel 1 2017 zum Grand Prix von Brasilien in Interlagos im Griff und dominierte mit Lewis Hamilton am Freitag beide Einheiten. Doch dahinter ist Spannung geboten: Laut den beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen dürfen sich die Fans zumindest auf ein enges Duell zwischen Red Bull und Ferrari einstellen. Doch leichte Zweifel bleiben bei Energydrink-Team: Halten die Renault-Motoren dieses Mal durch? Und bockt der RB13 auch im Qualifying und im Rennen?

Titel-Bild zur News: Max Verstappen, Kimi Räikkönen

Red Bull rechnet mit einem Duell gegen Ferrari, weil Mercedes zu stark sein könnte Zoom

Denn beim Trainingsauftakt auf dem Autodromo Carlos Pace in Interlagos lief es nicht völlig rund für Red Bull. Sowohl Ricciardo als auch Verstappen beklagten speziell am Vormittag Handlingsprobleme, taten sich schwer mit den Supersoft-Reifen. Unterm Strich kam das Duo jedoch bis auf wenige Zehntelsekunden an die Bestmarken von Hamilton heran. Deshalb wertet Ricciardo den Freitag in Brasilien als einen "ziemlich guten Tag". Verstappen meint ebenfalls: "Die Basis stimmt, aber wir müssen noch einige Fortschritte machen."

Vor allem über die eine schnelle Runde im Qualifying-Trimm habe Red Bull noch Nachholbedarf, erklärt Mexiko-Sieger Verstappen. "Auf Supersoft-Pneus waren wir irgendwo im Nirgendwo. Die Longruns waren da schon besser. Denn das Auto an sich ist gut, aber wir brauchen noch Topspeed. Und dann spielen wir ganz vorne mit. Da müssen wir auch hin, wenn wir mit Mercedes kämpfen wollen. Doch ich fürchte, die erste Startreihe ist außer Reichweite. Dazu bräuchten wir noch einen großen Schritt."

Mercedes in Brasilien zu schnell für Red Bull?

Ob Red Bull eben diesen Fortschritt über Nacht gewährleisten könne, wisse er nicht zu sagen, meint Verstappen. Erschwerend komme hinzu: Mercedes steigere sich stets noch einmal im Qualifying und rufe dann Zusatzleistung ab. Das mache es der Konkurrenz nicht einfach, die Silberpfeile im Zeittraining zu attackieren. Was also darf sich Red Bull ausrechnen? Verstappen: "Das finden wir am Sonntag heraus. Wir werden sehen."

Ricciardo wird da schon deutlicher: "Speziell mit viel Sprit waren wir stark, aber auch mit wenig Benzin im Tank schienen wir gut dabei zu sein", sagt er über das Training in Brasilien. "Im Vergleich zu Ferrari war es ein guter Tag. Aber Mercedes war sowohl mit wenig als auch mit viel Sprit am schnellsten. Wir kämpfen im Augenblick also gegen Ferrari. Da sieht es eng aus. Es dürfte ein schönes Duell für den Rest des Wochenendes werden."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Brasilien

Aus Ricciardo-Sicht hat der weitere Wochenend-Verlauf aber einen großen Haken: Weil er am Freitag seine bereits achte MGU-H-Einheit in der Formel-1-Saison 2017 hat einbauen lassen, wird er in der Startaufstellung zum Brasilien-Grand-Prix um zehn Positionen nach hinten versetzt. Der Australier spricht daher von einem "großen" Handicap und meint: "Es ist nicht so groß wie in Monaco, aber größer als in Monza, denke ich. Ich muss aber trotzdem das Qualifying bestreiten und dann schauen wir mal, wie weit ich komme. Hoffentlich starte ich am Sonntag von Position elf. Ein nasses Qualifying würde mir die Chance geben, weit nach vorn zu fahren."

Ricciardo hofft auf Regen

Das Wetter könnte Ricciardo bei seiner voraussichtlichen Aufholjagd also in die Karten spielen. Sorgen bereitet dem aktuellen WM-Vierten allerdings die Zuverlässigkeit. "Mein jetziger Motor muss bis nach dem Rennen in Abu Dhabi halten. Daher waren wir am Vormittag noch im Schongang unterwegs. Wir wollen clever mit dem Triebwerk haushalten." Verstappen meldet indes "keine Probleme" aus der Nachbarbox und sagt: "Mein Motor ist in Ordnung. Ich mache mir daher keine großen Sorgen darum, ob er hochgeht oder nicht. So einfach ist das."

Warm wurde dem Niederländer im zweiten Training aber doch: Kurz vor dem Ablauf der Zeit funkte Verstappen an die Box, er habe einen "heißen Hintern", kam dann aber unmittelbar zurück und stieg aus. Die Ursache für seine Schrecksekunde ist noch unklar, ebenso wie das genaue Kräfteverhältnis der Formel 1 2017 in Brasilien - hinter Mercedes.

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