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  • 27.02.2008 23:14

  • von Roman Wittemeier

Rassismuseklat: Hamilton bekommt Ratschläge von Mallya

Force-India-Chef Vijay Mallya rät Lewis Hamilton, die rassistischen Beschimpfungen zu ignorieren: "Es gibt überall Spinner"

(Motorsport-Total.com) - Rund vier Wochen nach dem Rassismuseklat in Barcelona hat sich nun auch Force-India-Boss Vijay Mallya zum Thema zu Wort gemeldet. Der Inder mahnte den von spanischen Zuschauern mit rassistischen Parolen angegriffenen Lewis Hamilton zur Gelassenheit. Das Thema dürfe nicht größer gemacht werden und der McLaren-Mercedes-Shootingstar solle die Angriffe einfach ignorieren. Vor allem dürfe man nicht ein ganzes Land für die Taten Einzelner abstrafen, so Mallya.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya hält die Rassismus-Diskussionen in der Formel 1 für übertrieben

"Das Thema sollte beiseite gelegt werden", so der indische Teamchef in der britischen 'Daily Mail'. Und weiter: "Ich denke, jemand wie Lewis Hamilton sollte auf seine unglaublichen Erfolge im Leben stolz sein und sich nicht von ein paar verantwortungslosen Leuten irritieren lassen." Es habe ihn traurig gestimmt, solche rassistischen Übergriffe im Sport zu sehen, meinte der 52-Jährige, der von ähnlichen Vorfällen im indischen Nationalsport Cricket berichtete.#w1#

Es seien immerhin nur wenige Wortführer und man könne auf lokaler Ebene viel tun, um solchen Tendenzen Einhalt zu gebieten, bevor es zum nationalen oder gar internationalen Problem werde. Die Drohung der FIA, bei weiteren Vorfällen die Rennen in Valencia und Barcelona aus dem Rennkalender streichen zu wollen, kann Mallya nicht nachvollziehen: "Man kann nicht ein Land bestrafen. Es gibt überall Spinner, in jedem Land."

Das gesamte Vorgehen der FIA im Rahmen der Affäre hat der Inder mit kritischem Blick verfolgt: "Man kann nicht damit anfangen, plötzlich bezüglich Rassismus irgendwelche Regeln aufzustellen. Wenn man da jetzt Schutzmaßnahmen ergreift, gibt man ja zu, dass dort ein echtes Problem zu sein scheint." Hamilton und sein McLaren-Mercedes-Team waren zuletzt bei den Barcelona-Tests vollkommen von den Zuschauern abgeschottet worden. Ganze Tribünenabschnitte und das Boxendach waren gesperrt worden.