• 13.02.2008 14:24

Rassismuseklat für Silberpfeile ausgestanden

McLaren-Mercedes will über die Vorfälle von Barcelona nicht mehr sprechen - Norbert Haug betrachtet das Thema als abgeschlossen

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Formel-1-Rennstall McLaren-Mercedes betrachtet den jüngsten Rassismuseklat um Vizeweltmeister Lewis Hamilton als abgeschlossen: "Wir gehen davon aus, dass das Thema ausgestanden ist und eine Wiederholung der Vorkommnisse von Barcelona nicht stattfinden wird", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug am Mittwoch am Rande der Tests in Jerez. Damit blieb Haug bei der jüngsten Sprachregelung der Silberpfeile, die das Thema nicht in den Vordergrund rücken wollen.

Titel-Bild zur News: Lewis-Hamilton-Fans

Die Fans in Jerez haben Lewis Hamilton offenbar in ihr Herz geschlossen

Die Tests dauern noch bis Donnerstag an, bislang verliefen sie störungsfrei. Auf dem Circuit de Catalunya nahe Barcelona war es zuletzt zu Anfeindungen gegen den dunkelhäutigen Briten Hamilton und zu Ausschreitungen gegen die McLaren-Mercedes-Box gekommen. Die spanischen Fans machen den Rennstall für den verpassten WM-Titel 2007 ihres Landsmannes Fernando Alonso verantwortlich, der sich im Vorjahr bei den Silberpfeilen gegenüber Hamilton benachteiligt fühlte und inzwischen wieder für Renault fährt.#w1#

Der Automobilweltverband FIA hatte wegen der Vorkommnisse von Barcelona harte Strafen im Falle einer Wiederholung angekündigt. Die Regularien sehen in derartigen Fällen Sanktionen bis hin zur Streichung der beiden in der Saison 2008 in Spanien vorgesehenen Rennen vor. Diese finden am 27. April in Barcelona und erstmals beim Grand Prix von Europa auf dem neuen Stadtkurs in Valencia am 24. August statt. Zuvor hat sich McLaren-Mercedes noch zu Tests vom 25. bis 27. Februar erneut in Barcelona angekündigt.

Obwohl in Jerez bislang alles ruhig blieb, sorgt das Thema in der Königsklasse weiter für Aufregung. Silberpfeil-Testpilot Pedro de la Rosa hatte seine Landsleute im Vorfeld der Tests in Andalusien zur Fairness aufgerufen und zugleich gegenüber seinem Teamkollegen versichert, dass das Verhalten der Fans in Barcelona eine Ausnahme bleiben werde.

Unterdessen hat Red-Bull-Pilot Mark Webber die britischen und spanischen Medien in der Affäre kritisiert: "Es waren einige wenige, die da außer Kontrolle waren, und an den paar Leuten wurde alles aufgehängt. Die einzelnen Verursacher müssen bestraft werden, aber die Sache jetzt auf den gesamten Sport oder ein ganzes Land auszuweiten, ist vollkommen falsch", sagte Webber gegenüber der 'BBC'. Vor allem die britischen Medien haben seiner Meinung nach "total überzogen" berichtet.