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Ralf Schumacher: "Jarno im Qualifying besser als ich"
Ralf Schumacher ist "sehr zufrieden" mit seiner Premierensaison bei Toyota, weiß aber, dass er bald seinen Fahrstil umstellen muss
(Motorsport-Total.com/sid) - Die Formel-1-Fans und auch sein Bruder Michael denken noch mit Schrecken an Ralf Schumachers schweren Unfall im vorigen Jahr zurück, für den Betroffenen selbst ist die Rückkehr in den "Nudeltopf" von Indianapolis jedoch kein Problem. "Ich habe oft die Frage gehört, ob ich jetzt Angst hätte, dort zu fahren", sagte der Kerpener vor dem Grand Prix der USA und stellte gleich klar: "Der Unfall hat meine Einstellung zum Autorennen nicht verändert. Ich gehe in Indianapolis mit der gleichen Professionalität an die Arbeit wie bei allen anderen Rennen."

© xpb.cc
Ralf Schumacher glaubt, dass er seinem Teamkollegen Paroli bieten kann
Keinen Gedanken mehr verschwendet Schumacher an den 20. Juni 2004, als er in der zehnten Runde bei Tempo 300 wegen eines technischen Defekts die Kontrolle über sein Auto verlor, rückwärts gegen die Begrenzungsmauer im Ovalteil der berühmten Rennstrecke prallte und erst nach einigen quälend langen Minuten aus dem Wrack geborgen wurde. Auch nicht daran, dass die Ärzte in Indianapolis die Schwere seiner Verletzungen zunächst gar nicht erkannten und ihn zurück nach Hause fliegen ließen. Erst eine gute Woche später wurden bei einer Nachuntersuchung in Deutschland zwei Wirbelbrüche entdeckt, die ihm eine Zwangspause von sechs Rennen einbrachten.#w1#
Bisher hatte "Schumi II" in Indianapolis nur selten Glück
Der 29-Jährige will mit einem guten Resultat am Sonntag allen beweisen, dass Indianapolis für ihn kein Trauma ist. Dabei lief es für Schumacher bei dem seit 2000 ausgetragenen US-Grand-Prix auch sportlich noch nie rund. Viermal kam er überhaupt nicht ins Ziel, beim fünften Mal (2002) wurde er mit zwei Runden Rückstand 16. und Letzter, nachdem er schon in der zweiten Runde mit seinem damaligen BMW WilliamsF1 Team Kollegen Juan-Pablo Montoya kollidiert war.
In diesem Jahr wird Schumacher erstmals nicht für das BMW WilliamsF1 Team sondern in einem Toyota die Kombination aus dem berühmten Oval, auf dem die 500 Meilen von Indianapolis ausgetragen werden, und dem engen, verwinkelten Infield in Angriff nehmen. Mit der bisherigen Saison bei den Japanern ist der Kerpener "sehr zufrieden", auch wenn Toyota zuletzt nicht mehr ganz das überraschend hohe Niveau vom Saisonbeginn halten konnte.
"Manchmal weiß ich nicht, was die Leute eigentlich erwarten. Toyota hatte im Vorjahr neun Punkte. Zuletzt hatten wir zwar ein kleines Formtief, aber wir werden wieder um Podiumsplätze fahren, da bin ich mir sicher", sagte Schumacher der 'Sport Bild'. Mit 47 Punkten belegt Toyota in der Konstrukteurs-WM gleichauf mit dem BMW WilliamsF1 Team Rang drei hinter Renault (76) und McLaren-Mercedes (63) und sogar noch vor Titelverteidiger Ferrari (45).
"Jarno macht im Qualifying einen besseren Job als ich"
In der Fahrerwertung hinkt Schumacher nach dem sechsten Platz von Montréal als Achter mit 20 Zählern ein wenig hinter seinem Teamkollegen Jarno Trulli aus Italien (3./27 Punkte) her: "Es stimmt, dass Jarno im Qualifying einen besseren Job macht als ich. Im Rennen ist es nicht so", meinte Schumacher. "Aber da es mit dem Überholen nicht ganz so einfach ist, fällt es mir wegen meiner Qualifying-Schwäche natürlich schwerer, nach vorne zu fahren."
Schumacher weiß, wo seine Probleme liegen: "Der Toyota untersteuert sehr stark. Jarno liegt das, aber ich komme mit untersteuernden Wagen nicht so gut klar", sagte "Schumi II", der bereits an der Lösung arbeitet: "Ich muss meinen Fahrstil umstellen, um besser zu werden." Schließlich hat er bei Toyota noch einiges vor, der WM-Titel ist mittelfristig das Ziel: "Wenn wir bis zum Ende dieser Saison Kontakt zur Spitzengruppe halten, ist 2006 vielleicht schon was möglich."

