• 25.10.2012 14:48

  • von Stefan Ziegler

Räikkönen und der WM-Titel: "Es ist anders als 2007"

Lotus-Fahrer Kimi Räikkönen sieht nur noch geringe Chancen auf den WM-Titelgewinn, zeigt sich aber zufrieden mit seiner Comeback-Saison

(Motorsport-Total.com) - Das gab es doch schon einmal. Vier Rennen vor Schluss lag Kimi Räikkönen an dritter Stelle in der Fahrerwertung, an Punkten knapp zwei Rennsiege hinter dem Spitzenreiter (WM-Stand 2007 nach 13 von 17 Rennen). Doch am Ende hatte der Finne die Nase vorn und wurde Weltmeister. Das war 2007. Und in diesem Jahr stellt sich die Lage an der Tabellenspitze der Formel 1 ähnlich dar: Nach 16 von 20 Rennen ist Räikkönen erneut Dritter (WM-Stand 2012 nach 16 von 20 Rennen).

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen: Ist er im Titelkampf der lachende Dritte - wie schon einmal 2007? Zoom

Und wieder weist der jetzige Lotus-Pilot einen Rückstand auf, der fast die Größenordnung von zwei Rennsiegen besitzt - 48 Punkte sind es 2012, 18 waren es unter dem ehemaligen Punktesystem 2007. Doch Räikkönen selbst erkennt abgesehen von diesen Zahlen nur wenige Parallelen: "Es ist anders", sagt er über seine Ausgangslage vor dem großen Showdown im diesjährigen Titelkampf.

"Damals hatten wir ein Auto, mit dem wir alle Rennen hätten gewinnen können. Jetzt haben wir nicht das schnellste Fahrzeug. Wir bräuchten also etwas mehr Hilfe, um zu siegen", meint Räikkönen. "Wir werden es aber versuchen und hoffentlich klappt es auch. Solange wir eine Chance haben, bleiben wir am Ball. Und wenn wir das Auto in den nächsten drei Rennen verbessern können, dann wer weiß?"

Allerdings, und das gesteht Räikkönen unumwunden ein, hat das Rennjahr bei Lotus nicht so entwickelt, wie man sich das ursprünglich gedacht hatte. Dem verflixten ersten Saisonsieg jagt das Team nämlich nach wie vor hinterher. Und laut Räikkönen ist man zuletzt etwas ins Hintertreffen geraten. Ab Spa-Francorchamps habe es "ein paar Anzeichen" zur sinkenden Formkurve gegeben.

"Andererseits haben wir in diesem Jahr gesehen, dass es in einem Rennen gut und in einem anderen Rennen schlecht laufen kann. Alle Teams erleben ein Auf und Ab (Datenbank: Kimi Räikkönen in der Saison 2012). Aus irgendwelchen Gründen waren einige Teams nach der Sommerpause deutlich konstanter", meint der finnische Rennfahrer. "Ich denke, wir haben noch immer ein gutes Auto. Wir haben es im jüngsten Rennen wieder verbessert."

"Wir sind damit aber nicht auf dem Niveau, auf dem wir zu Saisonbeginn im Vergleich zu anderen waren", erklärt Räikkönen, der trotz allem - und auch als Außenseiter im Titelkampf - mit sich und seiner Leistung absolut im Reinen ist. "Ich bin zufrieden", sagt der Lotus-Pilot. Hätte man ihm vor der Saison diese Position und diese Punkte angeboten, er hätte beides ohne zu zögern unterschrieben.

Gleichwohl, und daraus macht der Finne keinen Hehl, steigen mit den guten Ergebnissen auch die eigenen Ansprüche. "Es ist natürlich so: Hast du mal ein paar gute Rennen, willst du immer mehr und mehr. Klappt es dann nicht, bist du enttäuscht. Es hätte also etwas besser laufen können, aber mit Sicherheit auch viel schlechter", meint Räikkönen. Und vielleicht steht der Höhepunkt ja noch aus.