• 23.07.2016 19:16

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Räikkönen bedient: Ferrari hat goldene Gelegenheit verschenkt

Der Finne hätte es sich zugetraut, die Spitze zu attackieren, wurde aber Opfer eines Strategiefehlers - Für die Ferrari-Entscheidung bringt er eine Prise Verständnis auf

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Star Kimi Räikkönen hadert nach seinem verpatzten Qualifying zum Ungarn-Grand-Prix in Budapest am Samstag mit der Strategie seines Teams. Der Finne, der auf abtrocknender Strecke im zweiten Abschnitt zu früh auf die Bahn geschickt wurde, seine schnellste Zeit nicht unter optimalen Bedingungen fuhr und den Einzug in Q3 um 0,494 Sekunden verpasste, startet von Rang 14. "Wir müssen daraus lernen und es nächstes Mal besser machen", so Räikkönen in Richtung der Scuderia.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen hatte in Budapest trotz guter Perspektive einen schweren Stand Zoom

Er hätte es dem Team trotz des ebenfalls eher enttäuschenden Abschneiden Sebastian Vettels, der Fünfter wurde, zugetraut, die Red Bull zu schlagen - wenn nicht gar die Mercedes anzugreifen. "Es ist einfach schade, dass wir da gelandet sind, wo wir gelandet sind", hadert Räikkönen, ohne sich wegen eines weiteren Malheurs in einer verpatzten Saison selbst zu zerfleischen: "Das Auto war heute sehr gut. Das Tempo stimmte auch und es ist enttäuschend, aber was können wir denn tun?"

Allerdings bringt Räikkönen auch einen Hauch Verständnis für Ferrari auf. Schließlich hatte sich noch in Q1 gezeigt, dass die vorteilhafteste Position entweder am Anfang oder am Ende der Autokolonne war - wo entweder freie Sicht herrschte oder genug Platz war, um sich zurückfallen zu lassen. "Meine Rundenzeit war in Ordnung, nur 30 Sekunden später war sie es nicht mehr. In Q1 war aber noch ohne Ende Aquaplaning und man hat überhaupt nichts gesehen", spricht der Routinier von der Gischt. "Für uns war es schwierig, überhaupt auf der Strecke zu bleiben."

Den Hungaroring hatte Räikkönen als gutes Pflaster für die Roten ausgemacht und ist entsprechend bedient, es nicht einmal unter die Top 10 geschafft zu haben. "Es hat mit dem Layout der Strecke und mit den Bedingungen zu tun", erklärt er die Vorteile des SF-16H. "In Silverstone war der Wind ein Problem und der Kurs hat uns nicht in die Hände gespielt. Es war der schwierigste des Jahres. Wir sind mit dem Aquaplaning ziemlich gut klargekommen, vorher war das noch ein Problem."

Für den Rennsonntag hofft Räikkönen, zumindest WM-Zähler zu sammeln und sich an einigen Konkurrenten vorbeikämpfen zu können: "Es kommt alles darauf an, was im ersten Teil des Rennens passiert. Es lässt sich überholen - auch wenn ich kein einfaches Leben haben werde."