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  • 28.09.2001 11:42

  • von Fabian Hust

Prost ohne Testkilometer nach Indianapolis

Wie so oft muss das Prost-Acer Team auch zum vorletzten Rennen der Saison ohne Testkilometer anreisen

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Woche testete das Prost-Acer-Team wie schon so häufig in der Saison nicht. Dem Team fehlt es an Geld und es gab eine viel größere Herausforderung zu bewältigen, die Eric Vuillemin, der logistische Manager des Teams, zu übersehen hatte: "Nach den Ereignissen in den Vereinigten Staaten fragte sich jeder eine ganze Weile lang, ob der US-Grand-Prix gestrichen werden sollte oder nicht. Es wurde schlussendlich bestätigt, dass er wie geplant stattfinden wird und uns wurde gesagt, dass die Fracht nach Indianapolis gebracht werden kann. Aber wir bekamen erst Anfang der Woche die Gewissheit, dass die Passagiere normal reisen können. Das war unsere Hauptsorge. Abgesehen von dieser Unsicherheit waren unsere Vorbereitungen nicht wirklich beeinträchtigt, da wir es gewohnt sind, dank der sechs Rennen im Jahr, bei denen wir mit dem Flugzeug verreisen. Der einzige Unterschied war die Zeitfrage, die LKWs kamen vom Italien-Grand-Prix am Dienstag an und alles musste bis Donnerstagnachmittag fertig gepackt werden. Aus Sicherheitsgründen musste die komplette Ladung am Freitag auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol geröntgt werden, was der nächste Flughafen ist, auf dem man dies tun kann. Für uns bedeutete dies 550 Kilometer im LKW, insgesamt acht Stunden Fahrt, um dort hin zu gelangen. Zum Glück verlief alles reibungslos und unsere 15 Tonnen Material kamen am Montag in Indianapolis an, wo der erste Teil unserer Mannschaft die Garage aufbaute und alles für das kommende Wochenende vorbereitete."

Titel-Bild zur News: Tomas Enge

Für Tomas Enge wird es das zweite Formel-1-Rennen seiner jungen Karriere sein

Im letzten Jahr gab es an beiden Autos Motorprobleme und nur ein Auto sah die Zielflagge. Im letzten Jahr kam Heinz-Harald Frentzen im Jordan-Mugen-Honda auf dem dritten Platz ins Ziel, mit Sicherheit wird Teamkollege Tomas Enge in seinem zweiten Formel-1-Rennen auf dem für ihn neuen Strecke von der Erfahrung des Mönchengladbachers profitieren können.

Vincent Gaillardo, Chef-Streckeningenieur blickt auf das Rennen: "Die Strecke von Indianapolis ist eine Kombination von zwei verschiedenen Strecken: eine besteht aus der schnellen Steilkurve, einem Teil der Originalstrecke, die für die Indy 500 verwendet wird. Es ist eine sehr schnelle Sektion, auf der die Autos im letzten Jahr mehr als 300 km/h schnell fuhren. Das andere ist das Infield, das eine Anzahl verschiedener Kurven bereit hält. Das Setup des Autos muss in der langsamen und engen Sektion der Strecke eine gute Balance bieten, was mehr Abtrieb und Grip verlangt, ohne dass man für den Speed auf der letzten Kurve im Oval einen zu großen Kompromiss eingehen muss. Die Leistung wird auch von der Effizienz der Reifen abhängen und die Gegenwart von zwei Reifenherstellern in diesem Jahr sollte zu einem noch interessanteren Wettbewerb führen."