Polen hat gewählt: Breslau soll Grand Prix bekommen

(Motorsport-Total.com) - Er startete als Vision, ging später als Fanprojekt in die Öffentlichkeit und wird nun tatsächlich in der Umsetzung vorangetrieben: Der mögliche Grand Prix von Polen. Die Organisatoren, die den Plan gemeinsam mit Formel-1-Sponsor LG erdacht hatten, waren von vornherein überzeugt, dass man wohl nur mit einem Stadtrennen realistische Aussichten haben könnte. Daher startete man eine große Internetumfrage. Die potenziellen Austragungsorte Warschau, Krakau, Breslau und Gdingen standen zur Auswahl.

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Die Formel-1-Boliden sollen in Breslau pro Runde zwei Mal die Oder überqueren

Die Umfrage ist nun beendet. Der größte Jubel ist von den Initiatoren selbst und aus der Stadt Breslau zu vernehmen. Die viertgrößte Stadt Polens konnte sich bei dem Voting mit 35 Prozent der Stimmen knapp gegen Gdina (33 Prozent) durchsetzen. Krakau (20 Prozent) und Warschau (12 Prozent) schnitten bei der Abstimmung überraschend schlecht ab. Insgesamt nahmen über 140.000 Fans an dem Voting teil.#w1#

"Die Zahl von über 140.000 abgegeben Stimmen ist ein gewichtiges Argument für ein Formel-1-Rennen in Polen", freut sich Projektleiter Jakub Szalamacha. Und weiter: "Wir hatten nicht mit einer solch großen Beteiligung gerechnet. Der erste Schritt auf dem Weg zur Formel 1 in Polen ist gemacht. Wir selbst werden die Strecke zwar nicht bauen, aber wir werden mit LG diese Initiative unterstützen und vorantreiben. Natürlich brauchen wir für die Umsetzung weitere Partner."

Bereits in den kommenden Wochen wird der Elektronikkonzern LG eine offizielle Anfrage stellen, inwieweit sich die Formel 1 ein Gastspiel in Breslau vorstellen könnte. Viele Hausaufgaben waren bereits vor dem Start der Abstimmung erledigt. Die 630.000-Einwohner-Stadt hatte einen 4.680 Meter langen Rundkurs ausgewiesen, der große Teile der historischen Altstadt samt Brücken einbezieht. Die Stadt ist auf zwölf Inseln verteilt, insgesamt 112 Brücken verleihen Breslau einen besonderen Charme.

Erste Simulationen haben ergeben, dass der Stadtkurs auf dem längsten geraden Teilstück einen Topspeed von knapp 270 km/h provozieren würde. Man rechnet mit Rundenzeiten von etwa 92 Sekunden. Auch für Zuschauer wäre gesorgt. Nach ersten Planungen würden Tribünen für 75.000 Fans entstehen. Die Grand-Prix-Pläne werden nun in ganz Polen öffentlich diskutiert, man sucht weitere Sponsoren. Ab dem 1. September soll es auf der Internetseite www.TorFormuly1.pl eine Computersimulation des Kurses geben.