• 02.09.2012 21:56

Pirelli: McLaren mit Lehrstunde in Sachen Reifenmanagement

In den Augen von Pirelli-Motorsport-Direkt Paul Hembery ging McLaren heute am besten mit seinen Reifen um - Lob auch für Sebastian Vettel und Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Mit einer Ein-Stopp-Strategie setzte sich McLaren-Pilot Jenson Button gegen die Konkurrenten durch und fuhr beim Großen Preis von Belgien seinen zweiten Sieg in dieser Saison ein. Im März hatte er das erste Rennen der Saison gewonnen, den Grand Prix von Australien.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

In der Safety-Car-Phase konnten die Teams heute ihre Reifen schonen Zoom

In Spa-Francorchamps lag der Brite von Beginn an in Führung. Er dominierte Qualifying und Rennen und passierte mit 13 Sekunden Vorsprung die Zielflagge. Für Button ist es der erste Sieg in Spa, zudem ist er der erste Fahrer, dem in dieser Saison ein Start-Ziel-Sieg gelang.

Von der Pole-Position startete Button mit den mittelharten Pirelli-Reifen. In Runde 20 wechselte er auf die harte Mischung. Mit diesen Reifen behauptete er seine Führung bis zum Ende des Rennens gegen den angreifenden Sebastian Vettel. Vettel hatte die gleiche Strategie wie Button gewählt und war in Runde 21 in die Boxengasse gefahren. Vom zehnten Platz ins Rennen gestartet, zog der amtierende Weltmeister während des Rennens an etlichen Fahrern vorbei und wurde Zweiter.

Von den anderen Top-Piloten versuchte nur noch Michael Schumacher, der heute seinen 300. Grand Prix bestritt, eine Ein-Stopp-Strategie umzusetzen. Doch neun Runden vor Schluss, als der Kampf um die Podiumsplätze in die entscheidende Phase ging, musste er ein zweites Mal in die Boxengasse.

Gleich nach dem Start war es in der ersten Kurve zu einem heftigen Unfall gekommen. Dabei wurden vier Fahrzeuge so schwer beschädigt, dass sie ausschieden. Während Helfer die Trümmer beseitigten, führte das Safety-Car vier Runden das Feld an. In dieser Phase mussten die Teams ihre Reifen-Strategie überdenken. Zu Beginn eines Rennens ist der Reifenverschleiß am größten, weil die Tanks der Fahrzeuge noch voll sind. Auf Grund der reifenschonenden Safety-Car-Phase in den ersten Runden schwenkten einige Fahrer auf eine Ein-Stopp-Strategie um, während andere an ihrem Zwei-Stopp-Plan festhielten.

Zu Beginn des Rennens fuhren nur Force-India-Pilot Nico Hülkenberg sowie Nico Rosberg von Mercedes mit harten Reifen. Alle anderen Wagen waren auf den Medium-Slicks gestartet. Hülkenberg kam zweimal in die Boxengasse. Von Position elf gestartet, belegte er am Schluss den starken vierten Platz. Rosberg, der von Rang 23 starten musste, ließ ebenfalls zweimal die Reifen wechseln und landete auf Platz elf.

Der bestplatzierte Fahrer mit zwei Stopps war Lotus-Fahrer Kimi Raikkönen. Nachdem er die beiden letzten Stints mit harten Reifen absolviert hatte, landete er auf Platz drei.

Pirellis Motorsport-Direktor Paul Hembery kommentiert: "Beim diesjährigen Großen Preis von Belgien wechselten ständig die Bedingungen. Am Freitag war das freie Training völlig verregnet, und die Teams besaßen vor dem Qualifying und dem Rennen so gut wie keine Informationen über die Slicks. Durch die lange Safety-Car-Phase zu Beginn des Rennens wurden die Parameter erneut verschoben. Viele Teams passten ihre Strategien schnell den Gegebenheiten an, um das Beste aus der neuen Situation zu machen."

Hembery weiter: "Jenson Button und McLaren gaben uns eine Lehrstunde in Sachen Reifen-Management. Sie legten nur einen Stopp ein und zogen dennoch ihren Konkurrenten davon. Das gleiche gilt für Sebastian Vettel und Red Bull. Auch sie setzten die Ein-Stopp-Strategie sehr wirkungsvoll um und machten im Rennen acht Plätze gut. Obwohl Spa den Reifen mehr abverlangt als jeder andere Circuit, boten unsere Reifen in den Kategorien Performance und Verschleiß eine sehr gute Leistung. Ohne an Tempo zu verlieren, fuhr Button mit seinem zweiten Satz Medium-Slicks 24 Runden, das sind mehr als 160 Kilometer."


Fotos: Großer Preis von Belgien, Sonntag


Nach dem Großen Preis von Belgien sind die Fahrer in der Wertung wieder enger zusammengerückt. Sebastian Vettel schob sich auf den zweiten Platz und liegt nun nur noch 24 Punkte hinter dem führenden Fernando Alonso von Ferrari.

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