Pirelli ist gespannt: Wer traut sich zwei Stopps zu?

Beim Grand Prix von Österreich rechnet Reifenhersteller Pirelli mit einem Einstopp-Rennen, ist aber auch vor Regen gewarnt

(Motorsport-Total.com) - Dass sich nach einsetzendem Regen im dritten Freien Training tatsächlich Autos auf Regenreifen aus den Garagen trauten, war wohl größtenteils der Tatsache geschuldet, dass auch der größte österreichische Wetter-Experte nicht voraussagen kann, was am Sonntag in Spielberg von oben zu erwarten ist. Die Vorhersagen versprechen trockene Bedingungen. Nicht ungewöhnliche Abweichungen in der Bergregion müssen aber bei der Strategie, bei der man von nur einem Reifenwechsel ausgeht, bedacht werden.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Alles möglich: Kommen vielleicht auch am Sonntag Regenreifen zum Einsatz? Zoom

"Als wir am Morgen in den Himmel blickten, wussten wir, dass es ein unvorhersehbarer Tag werden würde", so Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. Und sie sollten Recht behalten. Denn der Regen kam während der Trainingseinheit am Morgen - und zwar so stark, dass sich der Red-Bull-Ring auch bis zum Qualifying nicht austrocknen konnte. Q1 musste daher mit Intermediates-Reifen begonnen werden. Die abtrocknende Strecke machte die Startplatzauslosung umso spannender und provozierte einige Ausritte.

"Am Sonntag wir es sich wahrscheinlich fortsetzen: Unsicheres Wetter und dazu noch ein paar Fahrer außerhalb ihrer normalen Positionen", so Hembery weiter. "Unter normalen Umständen würden wir eine Einstoppstrategie von den meisten Fahrern erwarten, aber die schnelleren Autos könnten vielleicht zwei Stopps probieren."


Fotos: Großer Preis von Österreich, Samstag


Denn laut des Reifenlieferanten wären zwei Reifenwechsel die schnellere Variante, böten aber auch das größere Risiko, aufgrund der Kürze der Strecke und des daher schwer zu berechnenden Verkehrs. Mit nur einem Stopp wäre beim Start auf der weicheren Supersoft-Mischung ein Wechsel auf den Soft-Reifen um die Runde 25 herum zu erwarten. Mit zwei Stopps empfiehlt Pirelli, die etwa 0,7 Sekunden schnelleren Supersofts in Runde 31 des 71 Runden andauernden Rennes nochmals aufzuziehen und ab Runde 60 auf die härtere Mischung zurückzugreifen.

Ob verschiedene Taktiken der Podiums-Kandidaten Mercedes, Ferrari (eventuell mit einem von Platz 14 aus startendem Räikkönen auf aggressiver Strategie) und Williams, eventuelle Safety-Car-Phasen oder doch noch einsetzender Regen das Renngeschehen beeinflussen werden, bleibt aber abzuwarten.

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