• 13.10.2012 12:36

Pirelli: Ein-Stopp-Strategie ist in Yeongam denkbar

Reifenhersteller Pirelli rechnet mehrheitlich am Sonntag mit Zwei-Boxenstopp-Rennen, doch es könnte auch Ein-Stoppler geben

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot Mark Webber startet das erste Mal in seiner Karriere beim Grand Prix von Korea von der Pole-Position. Auf Startplatz zwei steht sein Teamkollege Sebastian Vettel. Webber fuhr im Qualifying auf den supersoften P Zero Red und mit einer Zeit von 1:37.242 Minuten an die Spitze. Als zweite Slickmischung sind die soften P Zero Yellow nominiert.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Die Reifen lassen in Yeongam laut Pirelli auch einen Stopp zu

Während des Qualifyings auf dem Yeongam Circuit herrschten Lufttemperaturen von 22 Grad. Das Streckenlayout lässt sich in drei unterschiedliche Abschnitte einteilen: Der erste ist eine High-Speed-Sequenz und es wirken beim Beschleunigen Kräfte von bis zu 4G auf die Reifen. Der zweite Sektor ist etwas langsamer und technischer, das letzte Drittel ist wiederum kurvig wie bei einem Straßenrennen. Obwohl die Reifenstruktur auf diesem Kurs stark beansprucht wird, ist der Abrieb auf Grund des relativ glatten Asphalts gering. Daher könnten einige Teams versuchen, das Rennen mit einer Ein-Stopp-Strategie zu bestreiten.

Bis auf die beiden HRT und Witali Petrow (Caterham) starteten alle Piloten in Q1 auf den soften Reifen. Während der Session wählten allerdings weitere Fahrer das weichere Gummi. Für die letzte Runde entschieden sich auch die Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa für einen Wechsel. Bestzeit in Q1 fuhr Sebastian Vettel auf den soften Pneus. Der Viertplatzierte Sergio Perez (Sauber) war der schnellste aller Fahrer, die den P Zero Red am Auto hatten.

Die 17 für Q2 qualifizierten Piloten begannen die Session ohne Ausnahme mit den supersoften Reifen. Viele der Fahrer, die sich schon in Q1 für die weichere Mischung entschieden hatten, nutzten nun denselben Reifensatz für die zweite Qualifying-Runde. Alonso, der in der Meisterschaftswertung mit vier Punkten Vorsprung führt, gelang es, mit dem gebrauchten Satz P Zero Red schneller zu sein als in Q1. Doch am Ende hatte Vettel auch in Q2 die Nase vorn.

Während der dritten Qualifying-Session war ebenfalls nur der supersofte P Zero Red im Einsatz. Vettel verließ als Letzter in Q3 die Box. Ihm gelang in seiner ersten Runde seine Bestzeit. Anders die beiden Mercedes und Nico Hülkenberg von Force India, die ihre erste Runde abbrachen und so keine Wertungszeit fuhren. Allerdings kamen alle Piloten ein zweites Mal aus der Box. Kurz vor Ende von Q3 unterbot Webber die Rundenzeit von Sebastian Vettel und sicherte sich so die elfte Pole seiner Karriere.

Vettel war außerdem der schnellste Fahrer des letzten Freien Trainings am Morgen. Auf den supersoften Reifen war er mit 1:37.642 über eine halbe Sekunde schneller als McLaren-Pilot Lewis Hamilton, der morgen von Startplatz drei ins Rennen gehen wird.

Paul Hembery, Direktor Motorsport bei Pirelli, kommentierte: "Wir haben ein sehr interessantes Qualifying gesehen, das uns auch Hinweise auf die möglichen Strategien für morgen gegeben hat. Die Zeitdifferenz zwischen den beiden Mischungen liegt bei 0,2 bis 0,6 Sekunden pro Runde. Wir erwarten daher, dass die meisten Teams sich für eine Zwei-Stopp-Strategie entscheiden werden. Doch manche könnten auch versuchen, das Rennen mit nur einem Reifenwechsel zu bestreiten."

"Denn durch den glatten Asphalt ist der Reifenabrieb gering. Vielleicht sehen wir also längere Stints als erwartet. Der Kurs stellt viele Anforderungen an die Slicks. Wie erwartet, hat sich die Strecke während des Qualifyings weiter entwickelt, je mehr Gummi sich ablagerte. Das half, den Verschleiß auf einem gleichmäßigen Level zu halten. Sehr wichtig ist in Korea auch, die Reifen auf Temperatur zu bekommen - insbesondere auf den langen Geraden, auf denen die Slicks abkühlen."