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  • 12.03.2013 15:40

Pirelli: Breitere Strategieoptionen für die Teams

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery freut sich, die neue Reifengeneration endlich im Einsatz zu erleben und glaubt, dass das Starterfeld noch nie so eng zusammen war

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende beginnt in Australien die Formel 1-Saison 2013. Pirelli wird zum ersten Rennen die neuen Mischungen Medium und Supersoft liefern. Der italienische Reifenhersteller hat das erste Mal die Kombination dieser beiden Mischungen für den Albert Park nominiert. Generell sind alle vier Slick-Reifentypen für diese Saison weicher und schneller als ihre Vorgängermodelle aus 2012. Während des Rennens in Melbourne wird jedes Auto zwei bis drei Boxenstopps einlegen müssen.

Titel-Bild zur News: Supersoft-Reifen von Pirelli

Im Albert Park ist der Supersoft-Reifen von Pirelli im Einsatz

Die semi-permanente Strecke in Australien, auf der seit 1996 das Eröffnungsrennen stattfindet, ist bekannt dafür, dass sie zu Beginn relativ wenig Grip bietet. Im Laufe des Rennwochenendes steigt das Gripniveau kontinuierlich, je mehr Gummiabrieb sich auf dem Asphalt ablagert. Paul Hembery, Motorsportchef bei Pirelli, freut sich schon auf den ersten Härtetest für die neuen Reifen: "Nach zwölf Testtagen vor Saisonbeginn werden unsere Reifen jetzt endlich bei Rennen eingesetzt. Sie wurden während der vergangenen Saison entwickelt und im Rahmen privater Tests unter die Lupe genommen. Es sind die am performanceorientiertesten Reifen, die wir je produziert haben."

"Das kalte Wetter während der offiziellen Tests machte es uns bislang unmöglich, das Maximum aus den Slicks heraus zu holen", erklärt der Brite weiter. "Aber wir erwarten, dass es im Albert Park anders läuft. Während des Rennens rechnen wir mit zwei bis drei Boxenstopps. Der Saisonbeginn ist immer eine sehr spannende Zeit. Nach unseren Beobachtungen während der Tests liegt das Starterfeld so dicht zusammen wie noch nie. Das ist wirklich etwas Besonderes, insbesondere wenn man bedenkt, dass wir schon im vergangenen Jahr sieben unterschiedliche Sieger in den ersten sieben Rennen hatten."

"Für 2013 haben wir die Mischungen und Konstruktionen aller Reifen verändert. Die Fahrer werden feststellen, dass die Pneus in einem größeren Temperaturfenster optimal arbeiten und auch länger Höchstleistung liefern. Außerdem ist der Zeitunterschied zwischen den einzelnen Mischungen größer. Folglich haben die Teams mehr Optionen für die Ausarbeitung der Reifenstrategie und können den Geschwindigkeitsunterschied zu ihrem Vorteil ausnutzen."

Pirellis Markenbotschafter Jean Alesi sagt: "Ich freue mich sehr, dass ich Pirelli-Markenbotschafter geworden bin. Und das zu Beginn einer Saison, die extrem spannend wird: Besonders vor dem Hintergrund der vergangenen Saison. Die Rennstrecke im Albert Park mochte ich als Pilot. Ich bin dort seit der Eröffnung, seit der Verlegung der Veranstaltung von Adelaide nach Melbourne gefahren. Der Kurs ist mit keinem anderen zu vergleichen. Es gibt Abschnitte, die ähneln Straßenkursen wie Monaco. Andere Passagen wiederum gleichen eher permanenten Rennstrecken wie Barcelona."


Fotos: Testfahrten in Barcelona


"Daher würde ich aus dem Ergebnis von Melbourne keine zu großen Schlüsse für den weiteren Verlauf der Saison ziehen", so der Franzose weiter. "Außerdem lernen die Teams zu Anfang einer Saison immer noch viel über ihre neuen Autos und die Reifen. Die Pneus scheinen dieses Jahr wirklich interessant zu sein. Insbesondere während des Qualifyings kann ein offensiv fahrender Pilot viel erreichen. Ich würde diese Slicks gerne einmal selber fahren!"