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  • 07.11.2011 21:24

Pirelli: Abu Dhabi schon im Zeichen von 2012

Drei Slick-Reifentypen für das Rennwochenende, vier für den Young-Driver-Test: Pirelli arbeitet in Abu Dhabi schon auf nächstes Jahr hin

(Motorsport-Total.com) - Ein Jahr nach dem ersten offiziellen Pirelli-Test in Abu Dhabi kehrt der italienische Reifenhersteller - nunmehr mit fast einer Saison Grand-Prix-Erfahrung auf dem Buckel - an den Yas-Marina-Circuit zurück. Pirelli kennt keine andere Strecke so gut, hat nirgendwo sonst so viel getestet. Insofern schließt sich am kommenden Wochenende ein kleiner Kreis.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen in der Ferrari-Box

Ein Jahr Formel 1: Pirelli feiert in Abu Dhabi ein kleines "Jubiläum"

Für den vorletzten Grand Prix dieser Saison stattet Pirelli die Rennställe mit den Reifenmischungen Medium (Prime/weiß) und Soft (Option/gelb) aus. Zu den Besonderheiten des Grand Prix von Abu Dhabi zählen der späte Start bei Sonnenuntergang und der Zieleinlauf bei Nacht. Die Streckentemperaturen werden daher zunächst sinken, um sich dann zu stabilisieren. Das verlängert in der Regel die Lebensdauer eines Reifens.

Wüstensand zunächst als Handicap

Die Eigenschaften des Fahrbahnbelags werden sich im Verlauf des Wochenendes etwas verbessern, sobald er vom Wüstensand befreit ist. Allerdings lagert sich über Nacht häufig erneut Wüstensand ab, sodass die Strecke zu Beginn eines jeden Tages wieder verschmutzt sein kann. Auf der langen Gerade wirkt ein hohes Maß Energie auf die innere Reifenschulter ein. Auch die beeindruckende Sequenz der Kurven zwei, drei und vier zu Beginn der Runde verlangt den Pneus harte Arbeit ab.

Wie üblich stehen den Teams elf Sätze Slicks für das Rennwochenende zur Verfügung. Hinzu kommen vier Sätze Intermediates sowie drei Sätze Regenreifen. Darüber hinaus erhalten die Teams für den Einsatz während der Freien Trainings am Freitag zwei Extrasätze Rennreifen mit einer weichen Mischung, die sich noch in der Versuchsphase befindet.

¿pbvin|512|4224||0|1pb¿"Zu diesem Saison-Zeitpunkt liegt unser Schwerpunkt natürlich auf der Optimierung unserer Reifenwahl für das kommende Jahr", erklärt Sportchef Paul Hembery. "Aus diesem Grund werden wir während des Freien Trainings sowie beim Test der jungen Fahrer einige neue Reifen sehen. Das sind wichtige Termine für uns. Denn wir müssen Informationen sammeln, um unsere Strategie für 2012 zu entwickeln."

"In der kommenden Saison werden wir Reifen präsentieren, die sich ein wenig von den Pneus unterscheiden, die wir in diesem Jahr gesehen haben", kündigt er an. "Der Yas-Marina-Circuit ist uns als Teststrecke sehr vertraut. Deshalb sind wir sehr zuversichtlich, dass unsere Reifenwahl für das Rennen den Eigenschaften des Kurses entspricht. Abu Dhabi ist ein absolut fantastischer Veranstaltungsort mit einigen guten Überholmöglichkeiten. Daher freuen wir uns, hier unseren ersten Jahrestag in der Formel 1 zu feiern."

Vorbereitung auf den Young-Driver-Test

Nach dem Grand Prix steht vom 15. bis zum 17. November ein dreitägiger Test für junge Fahrer auf dem Programm. Die Teams erhalten dafür alle vier Slick-Mischungen. Sie können ihre Pneus aus einem Gesamtkontingent von 100 Reifensätzen pro Team auswählen, die ihnen während eines Jahres für Tests zur Verfügung stehen. Zudem wird Pirelli während dieses Tests einige Prototypen ausprobieren, um sich auf die Saison 2012 vorzubereiten.

¿pbvin|512|3728|pirelli|0|1pb¿McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa bezeichnet Abu Dhabi indes als "weiche Strecke, die den Reifen nicht übermäßig strapaziert. Insbesondere für die Hinterreifen ist der Verschleiß geringer. Daher kann es etwas länger dauern, bis die härtere Mischung auf Temperatur kommt. Ich denke, die softe Mischung wird hier gut arbeiten und der gelbe Reifen für das Rennen wahrscheinlich der bevorzugte Reifen sein."

"Doch die neuen Wagenhaben viel mehr Abtrieb als die Boliden, mit denen wir damals getestet haben. Das könnte die Situation verändern", meint er. "Zu dem, was ich in diesem Jahr gelernt habe, gehört: Man muss aufgeschlossen sein und während des Rennens sehr schnell darauf reagieren, wie sich die Reifen entwickeln. Das haben wir in Südkorea gesehen. Jeder dachte zunächst, die Reifenwahl sei zu aggressiv, doch am Ende war sie fantastisch. Wir hatten nur zwei Boxenstopps."