Piquet Junior: Hamilton ist niemand Besonderes
Der Renault-Testfahrer erklärt, warum ihn Hamiltons Vorstellungen nicht wundern und er die Leistungen des Briten auch für sich selbst als vorteilhaft einschätzt
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton stieg als amtierender GP2-Champion in die Formel 1 direkt als Stammfahrer auf, Heikki Kovalainen vollführte den Aufstieg ein Jahr zuvor quasi eine Stufe darunter - der Finne kam 2006 als amtierender Vize-Champion der GP2 in die "Königsklasse des Motorsports", wo er zunächst die Rolle des Testfahrers einnahm und in diesem Jahr zum Einsatzpiloten befördert wurde.

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Nelson Piquet Junior möchte kommendes Jahr zum Stammfahrer aufsteigen
Ein Jahr später war es Nelson Piquet Junior, der als Zweiter der GP2-Serie des vergangenen Jahres in die Formel 1 aufstieg - wie Heikki Kovalainen im Jahr zuvor zunächst Testfahrer ist und im kommenden Jahr die Chance besitzt, zum Stammfahrer befördert zu werden.#w1#
Der Brasilianer ist der Meinung, dass der in der WM-Wertung führende Lewis Hamilton kein außergewöhnlicher Fahrer ist und widerspricht damit den meisten Formel-1-Experten: "Was Hamilton leistet, ist gut für die Fahrer, die aus der GP2 kommen", wird der 21-Jährige von der 'Globo Esporte' zitiert.
"Wenn Lewis an der Stelle von Kovalainen wäre, würde er den gleichen Job machen - einen Fehler hier und einen anderen dort", so Piquet Junior, der im vergangenen Jahr in der GP2 der härteste Gegner von Hamilton war. "Er würde sein Bestes mit einem Auto geben, das nicht das Schnellste ist und müsste es über das Limit treiben, um bessere Ergebnisse zu erzielen."
"Es ist viel, viel einfacher, einen Monoposto zu fahren, der der schnellste im Feld ist und man in der Lage ist, immer Erster und Zweiter zu werden", so der Weltmeister-Sohn weiter. "Rosberg ist ein weiterer guter Fahrer, der noch kein ausreichend gutes Auto hat."
Piquet möchte nicht behaupten, dass er selbst besser ist als Hamilton: "Ich sage dazu erst etwas, wenn ich im Auto sitze und meine Qualitäten zeige. Um zu wissen, ob ich besser bin als er, müsste ich für dasselbe Team und im gleichen Auto fahren."
In den Augen von Piquet Junior gibt es keinen besonderen Grund, dass Hamilton schon in seiner ersten Formel-1-Saison Pole Positions und Siege einfahren kann: "Er ist schnell und das Auto ist viel schneller als jedes andere Auto. Es geht auch nicht kaputt. Wenn das weiterhin der Fall ist, dann kann er natürlich jedes Rennen auf dem Podium beenden."
Piquet glaubt zudem, dass die aktuellen Formel-1-Reifen jenen der GP2 ähnlich sind, sodass Hamilton der Umstieg leicht gefallen ist: "Der Wechsel auf Bridgestone hat Alonso geschadet, der viele Jahre mit Michelin-Reifen gefahren ist. Aus diesem Grund ist er unter Wert geschlagen worden. Er ist ein sehr aggressiver Fahrer und die neuen Mischungen passen nicht gut zu diesem Stil. Das gleiche ist Räikkönen, Kubica oder Kovalainen passiert, sie alle haben aggressive Fahrstile."

