• 03.02.2008 13:54

  • von Roman Wittemeier

Piquet Jr. und der Formel-1-Traum

Für Nelson Piquet Jr. ging mit dem Renault-Vertrag ein Traum in Erfüllung: "Ich kann es immer noch nicht glauben"

(Motorsport-Total.com) - Ein Sohn auf den Spuren des erfolgreichen Vaters: Nelson Piquet Jr. hat mit seiner Beförderung vom Renault-Testfahrer zum Stammpiloten einen wichtigen Schritt in den großen Fußstapfen seines berühmten Papas getan. Ein Traum geht in Erfüllung: "Ich habe es wohl noch immer nicht realisiert, dass ich nun Rennen fahren werde. Für mich hat sich noch nicht so viel geändert. Ich fahre jetzt nur ein paar Tage früher zu den Testfahrten, auch wenn ich nicht dran bin."

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jr.

Für den 22-Jährigen Nelson Piquet Jr. geht der F1-Traum in Erfüllung

Der 22-Jährige wird in den kommenden Tagen und Wochen umdenken müssen. Bis zum Start der Formel-1-Saison soll aus dem kleinen "Nelsinho" ein gestandener Formel 1-Fahrer werden. "Ich fühle mich immer noch wie der kleine Testfahrer des Teams. Ich werde es wohl erst in Melbourne so richtig verstehen", beschreibt der in Heidelberg geborene Piquet-Sprössling seine aktuelle Gefühlslage. Zu eindrucksvoll waren die Ereignisse des Winters, als nach dem Weggang von Heikki Kovalainen zu McLaren-Mercedes plötzlich die Beförderung anstand.#w1#

Das große Vertragsglück

Piquet Jr. erinnert sich: "Ich war gerade in Brasilien und machte ein wenig Urlaub. Ich wusste nicht, wie es nun weitergehen würde, ob ich nach Europa zurückkehren werde oder nicht. Und dann bekam ich den Anruf, und man sagte mir, dass man es in ein paar Tage offiziell bekannt geben würde. Es war ein großartiges Gefühl. Die Chancen standen 50:50. Daher war ich sehr glücklich und auch sehr erleichtert, dass ich bei Renault bleiben konnte."

"Ich fühle mich wie in einer großen Familie." Nelson Piquet Jr.

Beim französischen Team soll sich der junge Brasilianer im Schatten von Rückkehrer Fernando Alonso in Ruhe entwickeln können. Ein Lehrjahr steht auf dem Programm - allerdings ein Lehrjahr unter besten Voraussetzungen. "Hier (im Renault-Team; Anm. d. Red.) weiß ich, wie ich mit den Leuten umgehen muss, mit wem ich mal herumalbern kann und mit wem nicht. Ich habe viele Freunde hier im Team und fühle mich wie in einer großen Familie."

Schon fast so schnell wie Alonso

Der 22-Jährige hat die Rückkehr des "verlorenen Sohnes" Fernando Alonso mit Freude aufgenommen: "Es könnte nicht besser sein. Er kennt das Team sehr gut, das Team kennt ihn sehr gut. Es wird keine Missverständnisse zwischen ihm und dem Team geben, denn das Team weiß, was er will." Der Kontakt zum neuen Kollegen und Star des Teams ist bislang eher knapp ausgefallen, soll aber nun bei den weiteren Testfahrten intensiviert werden. Beim Barcelona-Test kamen sich die beiden Renault-Piloten zumindest von den Zeiten her sehr nahe. Fehlte Piquet Jr. am Freitag noch eine halbe Sekunde auf Alonso, so war es am Samstag nicht mal mehr eine Zehntel.

Piquet Jr. lernt offensichtlich schnell. Und auch der neue Renault-Bolide soll schnell schneller werden, so der Weltmeistersohn: "Das Auto ist wesentlich besser als das letztjährige Auto. Es sind viele neue Ideen eingeflossen. Natürlich wird es nicht gleich von Anfang an schnell sein. Wir müssen es kontinuierlich weiterentwickeln. Mit den Teilen, die dann für Melbourne aus der Fabrik kommen, wird es natürlich noch viel besser sein. Es fühlt sich gut an, aber wir haben noch viel zu tun, damit es auch ein Weltmeisterauto wird."